von fe 02.03.2016 12:23 Uhr

Südtirol: Neue Flüchtlingslager geplant

Heute machen sich Beamte des Landes Südtirol zu einem Lokalaugenschein auf. Ihr Ziel: Das Flüchtlings-Transitlager in Kufstein. Auch in Südtirol sind weitere Aufnahmelager geplant.
Geordneter Zulauf vor dem Eingang des Transitquartiers Kufstein - Bild: Bundesheer

Platz für maximal 1.500 Menschen auf der Flucht bietet das Transit-Camp in Kufstein. Flüchtlinge bleiben dort allerdings nur bis zu zwölf Stunden. Dann werden stündlich 50 von ihnen, unter Begleitung der Exekutive, zum Kufsteiner Bahnhof gebracht. Von dort aus geht es weiter nach Deutschland.

Land Südtirol nimmt Lokalaugenschein vor

Diese Struktur sieht sich auch das Land Südtirol genauer an. Eine Gruppe von Technikern wird heute, Mittwoch, vor Ort sein. Unter anderem auch der Abteilungsdirektor des Amtes für Soziales, Dr. Luca Critelli.

Soziallandesrätin Martha Stocker wollte den Lokalaugenschein persönlich vornehmen, konnte den Termin heute aber zu ihrem Bedauern nicht wahrnehmen. Die aktuelle Debatte im Landtag zur Flüchtlingssituation und den verschärften Grenzkontrollen machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Da der Landeshauptmann anderweitige Verpflichtungen hat, muss sie sich heute den Fragen stellen.

„Es interessiert mich, wie die Zeltlager organisiert sind. Theoretisch weiß ich bereits einiges, aber es ist immer interessant, das Ganze auch in der Praxis zu sehen“, sagt Stocker.

Neue Flüchtlingslager in Südtirol

In Südtirol sind weitere Flüchtlingslager geplant. Auch dies bestätigte die Landesrätin gegenüber UT24. „Es ist nicht davon auszugehen, dass die Flüchtlinge plötzlich nicht mehr kommen“ erklärt Landesrätin Stocker, „Deshalb haben wir Überlegungen angestellt und teilweise auch Konkretes geplant“. Mehr konnte die Landesrätin im Moment noch nicht verraten. Die neuen Standorte werden aber in den nächsten Wochen bekannt gegeben.

Ob es unter anderem auch zu so einem Transit-Camp wie in Kufstein kommen wird, ließ sie offen. Die Möglichkeit Flüchtlinge ins Nachbarland weiterzuschieben, wie sie Österreich und damit auch das Nordtirol im Moment noch hat, besteht für Südtirol nicht. Für Stocker sei allerdings klar, dass ein gesamtstaatliches Verteilungssystem her muss.

Filterfunktion für Südtirol

Wie UT24 berichtete, hat Österreich eine Flüchtlingsobergrenze eingeführt und verschärft die Kontrolle seiner Außengrenzen. Dies betrifft somit auch Südtirol direkt.

UT24 hat auch deshalb bei der zuständigen Landesrätin nachgefragt, ob das zu einem hohen Flüchtlingsaufkommen in Südtirol führt. „Südtirol grenzt weder an Slowenien noch hat es einen direkten Meerzugang. Insofern wird es zuvor auch viele Möglichkeiten der Filterfunktion geben. Wir werden sehr darauf drängen, dass von diesen Filterfunktionen auch Gebrauch gemacht wird.“

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