von apa 25.10.2015 05:18 Uhr

Slowenien befürchtet neuen Flüchtlings-Rekord

Slowenien befürchtet einen neuen Flüchtlingsrekord. Nachdem am Sonntag bis 18.00 Uhr bereits mehr als 9.000 Flüchtlinge ins Land gekommen sind, kündigte Kroatien die Ankunft weiterer Züge und Busse an. Damit würde die Gesamtzahl an einen Tag insgesamt 15.000 Flüchtlinge erreichen, teilte das Innenministerium am Abend mit.
"Slowenien hat keine endlosen Kapazitäten, weder bei den Unterkünften noch beim Personal und in der Logistik", mahnte das Innenministerium. "Einen so großen Zustrom, mit dem Slowenien heute konfrontiert wird, kann kein Land normal beherrschen", hieß es am Sonntagabend weiter. Am stärksten unter Druck stand auch am Sonntag der Südosten des Landes, wo die große Mehrheit aller Flüchtlinge aus Kroatien über die grüne Grenze kommt. Binnen 18 Stunden kamen in dem kleinen Grenzort Rigonce mehr als 8.000 Menschen an. Die Kapazitäten in der Gemeinde Brezice waren bereits massiv überfüllt. Gegen 18.00 Uhr befanden sich in drei Aufnahmezentren in Brezice und Dobova sowie an der provisorischen Sammelstelle auf einer Wiese vor dem Dorf Rigonce insgesamt 11.000 Menschen, teilte die Polizei in Novo mesto mit. Das Innenministerium in Österreich richtete sich in der aktuellen Flüchtlingssituation am Sonntagnachmittag mit einem Appell an Hilfsorganisationen, Bundesheer und Bundesländer: Alle seien aufgefordert, für die kommende Nacht "dringend" Quartiere zu schaffen, hieß es. Laut Innenministerium hält der Druck aus Slowenien an, gleichzeitig gibt es an der Grenze zu Deutschland momentan "wenig Durchkommen". Mit rund 4.300 Flüchtlingen wurde am Sonntag ein Spitzenwert in der Sammelstelle Spielfeld gezählt. Kurz nach Mittag waren etwa 2.500 Menschen von Sentilj eingereist. Bei den Bussen war es zu einem starken Andrang gekommen, aber es sei niemand gefährdet oder verletzt worden, betonte die Polizei. Das Rote Kreuz nahm Lebensmittelspenden bei den Transitunterkünften in Graz und Feldkirchen an. Mit Bussen wurden die Migranten von der Sammelstelle in Spielfeld sowie vom Grenzübergang Bad Radkersburg - dort warteten am Nachmittag mehr als 750 Menschen - in die Notunterkünfte in ganz Österreich gefahren. Mehrere Sonderzüge ab Graz waren ebenfalls organisiert. Das Rote Kreuz, das sowohl die Sammelstellen Spielfeld und Radkersburg als auch die Notunterkünfte in Graz und Feldkirchen betreut, bat Privatpersonen auf Sachspenden bei den Sammelstellen zu verzichten. Bananen, Toastbrot und Mineralwasser ohne Kohlensäure können aber bei den Transitquartieren im ehemaligen Euro-Shopping-Center sowie beim früheren Bellaflora abgegeben werden. Sach- und Kleiderspenden nehme die Caritas in jedem "Carla-Markt" werktags entgegen. Die Außenstelle in Leibnitz habe auch am Nationalfeiertag von 9.00 bis 15.00 Uhr geöffnet. Gebraucht wurden warme Winterkleidung wie Pullover, Mäntel, Jacken und Socken sowie feste Schuhe und Babykleidung. 2.500 Menschen übernachteten von Samstag auf Sonntag in Spielfeld. "Wir haben eine herausfordernde Nacht hinter uns, die Nachttemperaturen sind teils um den Gefrierpunkt gelegen", stellte General Matthias Klaus nach einer Besprechung in Innenministerium fest. Die tiefen Temperaturen in der Nacht machen ein Übernachten im Freien mittlerweile "gesundheitsbedrohend", verwies Klaus auf ältere Menschen, Kinder und Kranke unter den Flüchtlingen. Der Appell richtete sich insbesondere an Caritas, Rotes Kreuz, Arbeitersamariterbund, Bundesheer und die Länder. Gefordert seien auch die Kirchen und die Freiwilligen Feuerwehren. "Derzeit wird fieberhaft an Lösungen gearbeitet", hieß es weiters. Flüchtlingskoordinator Christian Konrad sei ebenfalls intensiv an der Quartiersuche beteiligt: "Wir erleben eine Situation, in der alle zusammenhelfen müssen." Niemand dürfe in Österreich erfrieren, weil zu wenige Quartiere zur Verfügung gestellt werden. Die Polizei in Oberösterreich erwartetet indes angesichts des ungebrochenen Flüchtlingsandrangs Richtung Deutschland eine schwierige Nacht. Wie Polizeisprecher David Furtner am Sonntagabend zur APA sagte, sollen alleine am Grenzübergang Passau-Achleiten noch 2.000 Flüchtlinge ankommen. Auch in Braunau würden rund 600 Menschen warten, einige Hundert sollen es in Kollerschlag im Bezirk Rohrbach sein. "Es werden offenbar sehr viele Menschen nach Oberösterreich gebracht, um den Druck von Spielfeld zu nehmen. Die deutschen Behörden haben aber im Laufe des Tages immer weniger Flüchtlinge übernommen", betonte Furtner. Wenn aber die Deutschen nicht mitspielen und die zugesagte Zahl an Menschen übernehmen, werde man vor einem Problem stehen. Ein neues Großraumzelt für tausend Menschen sei zwar von der Landespolizeidirektion bereits bestellt worden, werde aber frühestens in zwei Tagen verfügbar sein. Der Mangel an Notquartieren in Grenznähe kann in der Nacht zum Montag zumindest in Braunau ein wenig kompensiert werden, wo der Bürgermeister erneut das Stadttheater für eine Notunterkunft für rund 300 Menschen zur Verfügung stellt. "Wir haben die Einsatzkräfte, Behörden und Bürgermeister in allen betroffenen Gemeinden informiert, dass es zu einem starken Andrang kommen kann", betonte Furtner. In Salzburg verlief der Weg der Flüchtlinge nach Deutschland am Sonntag wieder geordnet. Dennoch warten im Stadtgebiet am Nachmittag mehr als 2.000 Flüchtlinge auf den Grenzübertritt. Pro Stunde wurden zuletzt rund 40 Flüchtlinge über die österreichisch-deutsche Grenze nach Freilassing geführt. Gestern waren es aufgrund des starken Andrangs stündlich 100. Am Salzburger Hauptbahnhof befanden sich am Nachmittag 1.200 Menschen, in der alten Autobahnmeisterei 700 und im ehemaligen Zollgebäude an der Saalachbrücke 130 Flüchtlinge.

“Slowenien hat keine endlosen Kapazitäten, weder bei den Unterkünften noch beim Personal und in der Logistik”, mahnte das Innenministerium. “Einen so großen Zustrom, mit dem Slowenien heute konfrontiert wird, kann kein Land normal beherrschen”, hieß es am Sonntagabend weiter.

Am stärksten unter Druck stand auch am Sonntag der Südosten des Landes, wo die große Mehrheit aller Flüchtlinge aus Kroatien über die grüne Grenze kommt. Binnen 18 Stunden kamen in dem kleinen Grenzort Rigonce mehr als 8.000 Menschen an.

Die Kapazitäten in der Gemeinde Brezice waren bereits massiv überfüllt. Gegen 18.00 Uhr befanden sich in drei Aufnahmezentren in Brezice und Dobova sowie an der provisorischen Sammelstelle auf einer Wiese vor dem Dorf Rigonce insgesamt 11.000 Menschen, teilte die Polizei in Novo mesto mit.

Das Innenministerium in Österreich richtete sich in der aktuellen Flüchtlingssituation am Sonntagnachmittag mit einem Appell an Hilfsorganisationen, Bundesheer und Bundesländer: Alle seien aufgefordert, für die kommende Nacht “dringend” Quartiere zu schaffen, hieß es. Laut Innenministerium hält der Druck aus Slowenien an, gleichzeitig gibt es an der Grenze zu Deutschland momentan “wenig Durchkommen”.

Mit rund 4.300 Flüchtlingen wurde am Sonntag ein Spitzenwert in der Sammelstelle Spielfeld gezählt. Kurz nach Mittag waren etwa 2.500 Menschen von Sentilj eingereist. Bei den Bussen war es zu einem starken Andrang gekommen, aber es sei niemand gefährdet oder verletzt worden, betonte die Polizei. Das Rote Kreuz nahm Lebensmittelspenden bei den Transitunterkünften in Graz und Feldkirchen an.

Mit Bussen wurden die Migranten von der Sammelstelle in Spielfeld sowie vom Grenzübergang Bad Radkersburg – dort warteten am Nachmittag mehr als 750 Menschen – in die Notunterkünfte in ganz Österreich gefahren. Mehrere Sonderzüge ab Graz waren ebenfalls organisiert.

Das Rote Kreuz, das sowohl die Sammelstellen Spielfeld und Radkersburg als auch die Notunterkünfte in Graz und Feldkirchen betreut, bat Privatpersonen auf Sachspenden bei den Sammelstellen zu verzichten. Bananen, Toastbrot und Mineralwasser ohne Kohlensäure können aber bei den Transitquartieren im ehemaligen Euro-Shopping-Center sowie beim früheren Bellaflora abgegeben werden.

Sach- und Kleiderspenden nehme die Caritas in jedem “Carla-Markt” werktags entgegen. Die Außenstelle in Leibnitz habe auch am Nationalfeiertag von 9.00 bis 15.00 Uhr geöffnet. Gebraucht wurden warme Winterkleidung wie Pullover, Mäntel, Jacken und Socken sowie feste Schuhe und Babykleidung.

2.500 Menschen übernachteten von Samstag auf Sonntag in Spielfeld. “Wir haben eine herausfordernde Nacht hinter uns, die Nachttemperaturen sind teils um den Gefrierpunkt gelegen”, stellte General Matthias Klaus nach einer Besprechung in Innenministerium fest. Die tiefen Temperaturen in der Nacht machen ein Übernachten im Freien mittlerweile “gesundheitsbedrohend”, verwies Klaus auf ältere Menschen, Kinder und Kranke unter den Flüchtlingen.

Der Appell richtete sich insbesondere an Caritas, Rotes Kreuz, Arbeitersamariterbund, Bundesheer und die Länder. Gefordert seien auch die Kirchen und die Freiwilligen Feuerwehren. “Derzeit wird fieberhaft an Lösungen gearbeitet”, hieß es weiters.

Flüchtlingskoordinator Christian Konrad sei ebenfalls intensiv an der Quartiersuche beteiligt: “Wir erleben eine Situation, in der alle zusammenhelfen müssen.” Niemand dürfe in Österreich erfrieren, weil zu wenige Quartiere zur Verfügung gestellt werden.

Die Polizei in Oberösterreich erwartetet indes angesichts des ungebrochenen Flüchtlingsandrangs Richtung Deutschland eine schwierige Nacht. Wie Polizeisprecher David Furtner am Sonntagabend zur APA sagte, sollen alleine am Grenzübergang Passau-Achleiten noch 2.000 Flüchtlinge ankommen. Auch in Braunau würden rund 600 Menschen warten, einige Hundert sollen es in Kollerschlag im Bezirk Rohrbach sein.

“Es werden offenbar sehr viele Menschen nach Oberösterreich gebracht, um den Druck von Spielfeld zu nehmen. Die deutschen Behörden haben aber im Laufe des Tages immer weniger Flüchtlinge übernommen”, betonte Furtner. Wenn aber die Deutschen nicht mitspielen und die zugesagte Zahl an Menschen übernehmen, werde man vor einem Problem stehen. Ein neues Großraumzelt für tausend Menschen sei zwar von der Landespolizeidirektion bereits bestellt worden, werde aber frühestens in zwei Tagen verfügbar sein.

Der Mangel an Notquartieren in Grenznähe kann in der Nacht zum Montag zumindest in Braunau ein wenig kompensiert werden, wo der Bürgermeister erneut das Stadttheater für eine Notunterkunft für rund 300 Menschen zur Verfügung stellt. “Wir haben die Einsatzkräfte, Behörden und Bürgermeister in allen betroffenen Gemeinden informiert, dass es zu einem starken Andrang kommen kann”, betonte Furtner.

In Salzburg verlief der Weg der Flüchtlinge nach Deutschland am Sonntag wieder geordnet. Dennoch warten im Stadtgebiet am Nachmittag mehr als 2.000 Flüchtlinge auf den Grenzübertritt. Pro Stunde wurden zuletzt rund 40 Flüchtlinge über die österreichisch-deutsche Grenze nach Freilassing geführt. Gestern waren es aufgrund des starken Andrangs stündlich 100. Am Salzburger Hauptbahnhof befanden sich am Nachmittag 1.200 Menschen, in der alten Autobahnmeisterei 700 und im ehemaligen Zollgebäude an der Saalachbrücke 130 Flüchtlinge.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite