von st 15.10.2015 12:46 Uhr

Meter um Meter: Südtirols längste Highline

Foto: Benjamin Kofler

Beim Balancieren auf der Slackline macht es jeder weitere Meter schwieriger: Die Konzentration muss gesteigert werden und das größer werdende Gewicht der Slackline unter Kontrolle behalten werden. Hinzu kommt beim Highlinen, dem Slacklinen in der Höhe, noch die Angst vor einem Sturz, obwohl man mit einem Klettergurt gesichert ist und somit nicht wirklich tief fallen kann. Um kontrolliert über die Highline zu gehen, sollte man diese Angst überwinden!

Dem Traminer Benjamin Kofler gelang es in den letzten Jahren, immer längere Highlines erfolgreich, also von einem Ende zum anderen sturzfrei, zu begehen. Sein Ziel für heuer war es, endlich die 100m-Marke zu schaffen!

Sein Ziel: die 100 Meter

Eine solche Distanz beim Highlinen könnte man mit dem Klettern einer Route mit dem Schwierigkeitsgrad 8a vergleichen. Durch viel Aufwand und gezieltes Training verlässt man somit den Hobbybereich und erreicht eine professionellere Stufe.

Nach harter Arbeit und vielen geschleppten Kilos, war es Anfang Oktober soweit. Oberhalb von Pfatten, bei den hohen Porphyr Wänden wurde die 107m lange Highline aufgebaut. Da die Slackline über einem 400 Meter tiefen Abgrund gespannt war, spielte die Überwindung der Angst eine besonders tragende Rolle. Für Benjamin fühlte es sich an „als ob einen die Höhe zusätzlich runter zieht“.

Doch langsam gewöhnte er sich an die Verhältnisse und konnte einige sehr gute Versuche machen. Am 9. Oktober war es dann soweit. Den ganzen Tag über probierte er die Slackline sturzfrei zu begehen. Immer wieder stürzte er in der Mitte oder kurz vor Ende der Strecke. Hierbei handelt es sich um die zwei schwierigsten Punkte der Slackline, da sie hier am instabilsten ist. Es gelang ihm bis zum Abend keine sturzfreie Begehung.

Versuch um Versuch

Als er am Ende dieses harten Tages bereits fast aufgegeben hatte, startete er jedoch noch einen letzten Versuch. Er ging wenige Meter über dem Abgrund und stürzte erneut, doch das konnte Benjamin nicht auf sich sitzen lassen und startete nochmals vom Anfang. Schritt für Schritt näherte er sich langsam der Mitte, dem ersten schwierigen Übergang, doch es ging problemlos weiter, dann der zweite Übergang bei 3/4 der Strecke.

Die immer unkontrollierbareren und stärker werdenden Schwingungen der Slackline liegen hier hinter ihm und er kann sie weder sehen, noch ist es einfach sie zu kontrollieren. Aber es gelang Benjamin sich Meter für Meter bis zum Ende durchzubeißen. Geschafft!

Benjamin hat seine persönliche Bestmarke geschafft und zugleich Südtirols längste Highline begangen! Zudem ist er auch derjenige unter den Slacklinern in Italien, der die längste Highline begehen konnte. Das ist Italien-Rekord.

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