Hager: „Mehrheit für das Benko-Projekt“

Heinz Peter Hager kritisiert in seiner Eröffnungserklärung den Abstimmungsmodus im Bozner Gemeinderat, laut dem die weißen Stimmzettel zu den Neinstimmen gerechnet wurden. So wurde das Projekt Kaufhaus Bozen trotz 22 Ja-Stimmen, aufgrund von 19 Nein-Stimmen und 3 „Unentschlossenen“ (wie Hager die weißen Stimmzettel nennt) nicht ratifiziert. Als „Eigenart“ bezeichnet der Bozner Steuerberater diese Regelung.
Respekt für Spagnolli und Verwaltung
Hager bekundet danach Bürgermeister Spagnolli, sowie den Landes- und Gemeindebeamten seinen Respekt:
„Ich glaube, dass wir dem Bürgermeister Hochachtung anerkennen müssen, dass er gestern, in diesem schwierigen Umfeld, ein ganz klares Statement zu unserem Projekt abgegeben hat. Ich möchte mich hier auch bei allen Mitarbeitern der Gemeinde und des Landes ausdrücklich bedanken, die mit größter Professionalität an diesem Projekt mitgearbeitet haben. Ich glaube das ist beispielgebend, da sieht man, welches Potential auch in unserer Verwaltung steckt. Aber ich glaube einfach, dass es schade ist, wenn die Verwaltung besser ist, als viele Leute in der Politik.“
Das Interview
Herr Hager, kann es zu einer Neuauflage des Projekts kommen?
Heinz Peter Hager: Wir sind Eigentümer von Liegenschaften in der Südtiroler Straße und die kann man nicht wegtun. Wir sind jetzt dabei, einfach alles zu überprüfen und schließen grundsätzlich nichts aus.
Drohen der Gemeinde Bozen nun Schadensersatzforderungen seitens SIGNA?
Hager: Das ist nicht unser Ziel. Wir prüfen jetzt alles und werden dann die notwendigen Schritte unternehmen. Wir wägen nun die verschiedenen Alternativen ab und werden dann die angemessenen Entscheidungen treffen.
Was sagen Sie zur gestrigen Abstimmung?
Hager: Die politische Mehrheit steht zu uns. 22 haben mit Ja gestimmt, nur 19 mit Nein. Es ist doch nicht möglich, dass wer keine Meinung hat, zu den Nein-Stimmen gezählt wird. Das ist nicht demokratisch.
Hatten Sie inzwischen Kontakt zu Herrn Benko? Was hat er zur gestrigen Abstimmung gesagt?
Hager: Selbstverständlich haben wir telefoniert. Nun werden wir alles überprüfen.
Was sagen die Bozner Bürger?
Hager: Die Bozner Bürger sind sehr enttäuscht. Wenn man in die Sozialmedien schaut, bemerkt man eine starke Abweichung zwischen dem, was im Gemeinderat beschlossen wurde und dem, was sich die Bozner erwarten.
Was geschieht mit dem Hotel Alpi und den Liegenschaften der SIGNA in der Garibaldistraße, wenn das Projekt auch in abgeänderter Form nicht umgesetzt werden kann?
Hager: Dafür ist es noch zu früh. Wir überprüfen die Situation.
Was geschieht mit der Kellerei Gries und dem Virgl?
Hager: Ganz einfach – wir müssen jetzt mal alles überprüfen und dann werden wir die notwendigen Entscheidungen treffen.






