von gru 02.05.2015 18:55 Uhr

Die Bürgerbewegung Toblach redet Klartext

Die Bürgerbewegung Gemeinsam – Insieme bezieht zu heißen Wahlkampfthemen Stellung: Es sind Fragen, die nicht nur Toblach, sondern das ganze Land betreffen. Folge 2 von 2 einer UT24-Serie über eine der spannendsten Gemeinden im Wahlkampf 2015.
Das Team der Bürgerbewegung Gemeinsam - Insieme Toblach. Bild: Bürgerbewegung Toblach.

Am Mittwoch, den 6. Mai stellt die Bürgerbewegung Gemeinsam – Insieme um 20 Uhr in der Aula der Mittelschule Toblach ihre Kandidaten und ihr Programm vor.

Wie wir in Teil 1 berichteten, hat sich in Toblach die Sammelbewegung Gemeinsam – Insieme gebildet, die sich als Querschnitt der Toblacher Bevölkerung versteht.

Dynamik

17 Kandidaten verschiedenster Altersgruppen, Berufe und Sprachzugehörigkeiten sehen mit Zuversicht dem 10. Mai entgegen. Die Zeichen stehen auf eine starke Präsenz im neuen Gemeinderat.

Dann könnten sie ihr gemeinsames Credo in konkrete politische Maßnahmen umzumünzen: Die Peripherie aufwerten, der Abwanderung der jungen Bevölkerung entgegenwirken, Widerstand gegen die Zentralisierung von Basis-Diensten (wie z.B. der gesundheitlichen Grundversorgung) leisten, Maßnahmen zum leistbaren Wohnen zu setzen sowie allgemein die Gemeinden des Hochpustertal politisch enger zu vernetzen.

Fünf vor Zwölf in Toblach?

 

„Unser Programm lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Auch den Kleinen zu ihrem Recht verhelfen!

Ein offener Umgang untereinander, Sachlichkeit und Transparenz sind unsere Werkzeuge dazu“,

so Christian Furtschegger, Mitbegründer der Bürgerbewegung der allerersten Stunde.


„Dass der Landeshauptmann in hochoffizieller Funktion hier war, um den im Dorf wenig bekannten SVP Bürgermeisterkandidaten zu empfehlen, war nicht in Ordnung.

Ein Landeshauptmann  muss in meinen Augen über den Parteien stehen. Ich gebe aber gerne zu, dass die Meinung darüber auseinander geht.

Aber ich verstehe jetzt besser, dass die Parteizentrale in Bozen auf Teufel komm raus in Toblach Bürgermeister sein will.

Wieso wurde aber in den fünf Jahren von der Volkspartei kein örtlich verwurzelterer Kandidat aufgebaut und statt dessen ständig gegen den allseits beliebten und sehr um alle Bürger bemühten Nicht-SVP Bürgermeister im Dorf gezündelt und Stimmung gemacht?“,

gibt sich Hans Mairhofer, weiterer Mitbegründer und Motor der Bürgerbewegung Gemeinsam-Insieme, kritisch.


Auch der junge Kandidat der Bürgerbewegung Mirco Klettenhammer sieht die Zeit gekommen, ein neues proaktiveres Klima und einen mehr an der Sache orientierten Politik-Stil im Dorf einzuleiten:

„Meine Generation ist über die Parteien verdrossen, nicht aber über die Politik im Allgemeinen.

Ich rufe nur in Erinnerung, dass bei der Volksbefragung 2012, die das Ergebnis einer kostengünstigen Kreisverkehrslösung gebracht hat, auf deren Umsetzung wir aber seit Jahren warten, 85% (!) der 16 bis 18 Jährigen ihre Stimme abgegeben haben.

Der Wunsch nach Mitbestimmung besteht also ganz klar. Dafür müssen aber wieder verstärkt Gemeindewahlen zu Personenwahlen werden. Wir brauchen daher neue Kommunikationswege, wir müssen die Gemeindepolitik gegenüber den Bürgern mehr öffnen und transparent gestalten.

Dadurch verdienen wir wieder ihr Vertrauen und gewinnen sie für konkrete Mitarbeit.“


Der Umstand, dass die Bürgerbewegung ohne eigenen Bürgermeister-Kandidaten ins Rennen geht, sorgt im Dorf für reichlichen Gesprächsstoff.

Auch ist keine offizielle Wahlempfehlung von ihren Kandidaten zum Gemeinderat zu hören. Daher machen sich wohl beide Bürgermeister-Kandidaten gerade Gedanken, wie mit der Bürgerbewegung im künftigen Gemeinderat und/oder Ausschuss zusammengearbeitet werden kann.


 

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