von red 24.04.2015 12:13 Uhr

Auer: Ausstellung zum Weltkrieg steht in den Startlöchern

1915, vor genau 100 Jahren, nachdem Italien Österreich-Ungarn den Krieg erklärt hatte, standen die Tiroler Standschützen im Einsatz zur Verteidigung der Heimat. Sie waren das letzte Aufgebot für den Krieg in Fels und Eis. Minderjährig oder oft schon über 80 Jahre alt, zumeist schlecht ausgebildet und ungenügend ausgerüstet, zogen sie aus. Mangels Uniform war eine schwarz-gelbe Armbinde ihr erstes Erkennungsmerkmal. Nun wird ihnen in Auer im Rahmen einer mehrmonatigen Ausstellung ein Denkmal gesetzt.

Diese freiwilligen, sogenannten Standschützen, sollten 1915 den Einmarsch Italiens verhindern. Die regulären K.u.K.-Truppen kämpften bereits in Serbien und in Russland. Die Standschützen waren von ihrer Ausbildung und von ihrem Erscheinungsbild her keine Paradeeinheit. Von ihrem Wesen her waren sie jedoch eine der edelsten Einheiten, die in diesem Krieg im Einsatz standen. Nicht Angriff war ihre Devise, sondern Verteidigung der eigenen Heimat – das letzte Mal im Sinne der alten Tiroler Wehrverfassung.

„Zwischen Mythos und Realität 1915 – 1918 Standschützen und I. Weltkrieg” so lautet der Titel der Aussstellung, deren Kurator der Mailänder Sammler Michele Simonetti-Federspiel ist und die im Aurer Widum in der Widumgasse im Zentrum von Auer stattfindet. Unter Mitarbeit von Oswald Mederle, Barbara Raich und Ivo-Michael Forti und anderen werden die Besucher auf 300 m² Ausstellungsfläche in eine andere Zeit zurückversetzt.

Die Ausstellung welche von den Schützen des Süd-Tiroler Unterlandes organisiert wird, beinhaltet verschiedene Audio- und Videoprojektionen, szenische Darstellungen, didaktische Schautafeln, historische Fotos, Sammlung von originalen Uniformen, Orden, authentische Nachbauten, alte Waffen und vieles mehr. Es dürfte eine der wenigen Ausstellungen sein, in welcher die Standschützen den Schwerpunkt bilden.

Die Eröffnung erfolgt am 9. Mai 2015 um 19.00 Uhr im Widum in Auer

 

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