Rupert Gietl

04.04.2015

SMG: Werbekampagne voller Fehler

Die “Plattform zur Förderung der demokratischen Selbstbestimmung und der staatlichen Unabhängigkeit Südtirols”, kurz BBD (Brennerbasisdemokratie) hat den Internetauftritt der Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG) unter die Lupe genommen. BBD spricht von der Unwissenheit und Ignoranz der Verwantwortlichen.

Mangelnde Geographiekenntnisse. Screenshot: http://www.suedtirol.info/Wissenswertes/Suedtirols-Nachbarn.html

Die Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG) gibt es seit dem Jahr 2000. Selbsterklärtes Ziel der Gesellschaft ist es, Süd-Tirol im In- und Ausland als begehrte Destination wahrnehmbar zu machen.

Laut eigenen Angaben hat die SMG 61 Mitarbeiter und rund 9 Millionen Euro Budget zur Verfügung. Sie verwaltet u.a. auch die Dachmarke „Südtirol“ im Auftrag der Landesregierung.

9 Millionen Euro Budget

Wie diese Mittel allerdings eingesetzt werden, kritisiert die Plattform Brennerbasisdemokratie in einem Beitrag vom 03.04.2015.

Unter der Rubrik „Südtirols Nachbarn“ findet sich eine Häufung von Fehlern, peinlichen Bildungslücken der Verantwortlichen, sowie kulturpolitisch fragwürdigen Prioritäten.

Bereits in der Grundschule lernt der Nachwuchs zwischen Brenner und Salurn, dass Süd-Tirol 7 Nachbarregionen hat, die auch für unseren Gast von großem Reiz sein können.

Mangelnde Geographiekenntnisse

Der SMG sind allerdings nur 3 davon bekannt:

Nord-Tirol, Graubünden und das Trentino/Welsch-Tirol.

Wo die weltberühmten Tourismusdestinationen (und Nachbarregionen) Salzburg, Venetien (mit Städten wie z.B. Verona oder Venedig), Sondrio (mit Bormio/Buorm/Worms im Veltlin, dem bekannten Ski-Mekka und direkten Grenzort ans Vinschgau) und dazu noch Ost-Tirol geblieben sind, bleibt ein Geheimnis der SMGler.

Dass die Gemeinde Anpezo/Cortina d’Ampezzo/Hayden nicht zum Trentino gehört, ja nicht einmal daran angrenzt, scheint auch noch nicht in bis zum Pfarrplatz nach Bozen gedrungen zu sein.

Die Welsch-Tiroler Nachbarn wird es zudem freuen, von der SMG zu einer eigenen Nation erhoben worden zu sein. 

Zudem heißt die Hauptstadt für den deutschen Leser natürlich nicht Trient, sondern Trento. Der deutsche Gast fährt ja auch nicht nach Firenze sondern nach Florenz oder nach Mailand und nicht nach Milano.

Eine stimmige Verwendung sollte hier ebenso selbstverständlich sein, wie eine italienisch-sprachige Marketingorganisation auch nicht München sondern Monaco di Baviera für den italienisch-sprachigen Kunden bewirbt.

Rechtschreibung und Grammatik

Neben Geographie-Kenntnissen, mangelt es auch an der Beherrschung deutscher Rechtschreibung und Grammatik, wie folgendes Zitat zu Nord-Tirol eindrucksvoll belegt:

Besonders der Winter verwandelt sich die Alpennordseite in eine pulsierende Schneemetropole.

Was eine Schneemetropole sein soll, bleibt bis auf weiteres ein Geheimnis der Werbestrategen. Auch dass man Kitzbühel schreibt und nicht, so wie man es ausspricht, Kitzbühl, war wohl schon zu viel.

Bedenklich wird es, wenn sich eine Süd-Tiroler Landesagentur daran macht, für eine Gemeinde auf österreichischem Staatsgebiet einen italienischen Ortsnahmen zu entwickeln. Hier geschehen: Aus Kitzbühl wird Kitzbuhel.

SMG und Ortsnamen

Nicht zu reden vom gewohnt rücksichtslosen Umgang mit den Ortsnamen Süd-Tirols: Der erfundene Name Glorenza für Glurns prangt munter an erster Stelle, ebenso wie bei allen anderen Ortsnamen natürlich das Italienische vorne steht.

In der Stadtgemeinde im Vinschgau leben über 95% deutschsprachige Einwohner, in Bruneck z.B. über 80%. Welcher Eindruck entsteht bei einem Besucher der SMG-Seite suedtirol.info, wenn er so eine Karte sieht?

Wer sich noch weitere Peinlichkeiten ansehen möchte, kann dies auf der Seite der Brennerbasisdemokratie tun.

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