Flüchtlingsheime unter Beschuss: „Auf Urlaub fahren können sie anderswo“
Im kleinen Ort St. Gertraudi bei Reith i. A. war man sich sicher: Es sind viele, zu viele. Das Land Tirol wollte ein Flüchtlingsheim mit Containerunterkünften für insgesamt rund 100 Asylweber erweitern, unter den Bewohnern kursierte die Zahl 120 (wir berichteten).
Jetzt sind die Bestrebungen des Landes vorerst auf Eis gelegt. In einer Besprechung beschlossen Bürgermeister und Gemeinderat sowie Vertreter der Bürgerinitiative St. Gertraudi, dass das Containerdorf nicht gebaut werden solle.
„Wir haben aber festgehalten, dass wir mit dem bestehenden Flüchtlingsheim leben können“, ergänzt Martin Reiter, Sprecher der Anrainer, gegenüber der Tiroler Tageszeitung. Das Landhaus im Ort beherbergt seit Jahren 50 bis 70 Personen.
Es bestünden „massive Ressentiments“ gegen die Erweiterung mit Containern, sagt Bürgermeister Harald Bachmeier. „Danach werden wir wahrscheinlich den Gemeinderat noch einmal mit der Sache befassen.“
Die Unterkünfte würden dringend gebraucht werden, weshalb das Thema noch nicht vom Tisch sei.
Massive Kritik in Fieberbrunn
Auch in Fieberbrunn gibt es Vorbehalte gegen das dortige Flüchtlingsheim „Bürglkopf“. Derzeit sind dort 80 bis 100 Personen, unter anderem aus dem Kosovo. Der Bürgermeister von Fieberbrunn hat dafür kein Verständnis. „Auf Urlaub fahren können sie anderswo und nicht auf dem Rücken der echten Kriegsflüchtlinge.“






