von red 02.03.2015 18:45 Uhr

Sexten: Zick-Zack zum neuen Bürgermeister

Wer im Mai in Sexten neuer Bürgermeister wird, weiß niemand. Das kleine Dorf im Pustertal dominiert mit dieser Frage aber die Süd-Tiroler Medien und übertrumpft damit sogar die Kandidatensuche in der Landeshauptstadt Bozen. Jetzt gibt es zum x-ten Mal eine Kehrtwende.
Die Pfarrkirche von Sexten. Quelle: Wikipedia Commons / Steinsplitter

Sextens Bürgermeister Fritz Egarter ist seit 10 Jahren im Amt.

„Ich bin schon seit über 30 Jahren in der Gemeindeverwaltung. Es ist höchste Zeit, dass ein neuer Wind herkommt“, sagt er der Tageszeitung am 3. Januar 2015.

Von seinem Willen hängt viel ab, denn die meisten seiner potentiellen Nachfolger machen ihr Antreten vom Verhalten Egarters abhängig.

Hin und her

Allein der Umstand, dass Egarter schon länger davon spricht, nicht mehr weitermachen zu wollen, hat die Nachfolgediskussion im Herbst 2014 ausgelöst.

Gefördert wurde diese außerdem dadurch, dass die Bürgerliste Sexten nicht mehr antreten wird.

Ohne äußeren Gegner ist die Bahn frei für Grabenkämpfe innerhalb der Volkspartei.

Das Problem: Bürgermeister Egarter kann sich offenbar nicht entscheiden, wie es für ihn weitergeht, und fährt einen medialen Zick-Zack-Kurs, der seine potentiellen Nachfolger teilweise arg in Schwierigkeiten bringt:

Wackelkandidaten

Zum Beispiel Josef Pfeifhofer, der derzeitige Referent für Sport und Kultur. Er hat sein Antreten immer vom Verhalten des Bürgermeisters abhängig gemacht. Die mehrmalige Ankündigung von Egarters Rückzug, gefolgt vom Rückzug vom Rückzug, hat Pfeifhofer selber dazu gebracht, seine Kandidatur bereits mehrmals Zurückzunehmen, um sie kurz darauf wieder zu erklären.

Dass so ein Verhalten nicht gerade zuträglich für die Wahlchancen Pfeifhofers ist, erklärt sich von selbst.

Ähnlich ergeht es wohl auch dem Hotelier Alfred Prenn, der ebenfalls im Jänner der Tageszeitung erklärte:

„Falls Fritz Egarter tatsächlich nicht mehr kandidiert, werde ich mich als Vertreter der Wirtschaft zur Verfügung stellen.“

Lediglich Thomas Summerer, der Kandidat der Bauernschaft und jüngster Anwärter, hat sich bislang nicht beeindrucken lassen und hält konstant an seiner Absicht fest, sich der Wahl zu stellen.

Rückzug vom Rückzug vom Rückzug

Letzte Woche schien die Angelegenheit dann endgültig entschieden: Egarter gab der Dolomiten bekannt, nicht mehr anzutreten, die drei Nachfolgekandidaten standen somit wieder (einmal) zur Verfügung.

Nun die erneute Kehrtwende: Am Wochenende überraschte der amtierende Bürgermeister alle Akteure mit der Ankündigung, auf Bitten aus der Bevölkerung hin doch wieder antreten zu wollen.

Und dies in einem Moment, wo sich angeblich sogar ein vierter Kandidat innerhalb der SVP zur Wahl gestellt haben soll.

Wie werden sich nun die anderen Interessenten auf den Sessel des Bürgermeisters verhalten? Wird es eine Vorwahl in der Volkspartei geben?

Egal wie die Sache ausgeht: Die Glaubwürdigkeit der Unendschlossenen hat wohl nachhaltig gelitten.

 

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