von gru 31.01.2015 09:04 Uhr

Europa vergleicht seine Gesundheit: Holland vorne, Italien an 21. Stelle

Die jährliche Untersuchung der europäischen Gesundheitssysteme zeigt: Die Niederlande sind spitze, gefolgt von der Schweiz, Norwegen, Finnland und Dänemark. Österreich auf Platz 10, Italien befindet sich im Sinkkflug.
Die Ergebisse der EHCI Studie 2014. Photomontage: UT24

Mitten in die aktuellen Diskussionen um die Süd-Tiroler Gesundheitsreform erreichen uns neue, negative Daten aus Brüssel:

Italien ist nicht auf dem Weg der Besserung, nein, zusammen mit sehr wenigen anderen Ländern verliert es sowohl Punkte, als auch einen Rang im Euro Health Consumer Index (EHCI), der diese Woche in Brüssel vorgestellt wurde.

Chronisch krank

Seit 2006 wird er von einem unabhängigen Institut in Schweden erhoben und hat zum Ziel, die Gesundheitssysteme Europas aus Sicht der Kunden zu bewerten.

37 europäische Länder wurden untersucht, auch Schottland ist als eigenes Land dabei, da sich sein Gesundheitssystem von jenem des Vereinigten Königreichs unterscheidet. 47 verschiedene Kriterien werden herangezogen.

37 Länder, auch Schottland ist dabei

Italien erreichte diesmal 648 von 1000 möglichen Punkten und landet auf dem 21. Platz.

Dies ist eine Verschlechterung um einen Rang und bedeutet einen weiteren Abstieg, nachdem man sich in den ersten Jahren noch auf dem 15. Platz gehalten hatte. Man befindet sich nun in der Gesellschaft der Slowakei (Platz 20) und verweist Irland, Kroatien und Zypern auf die folgenden Ränge.

Italien hinter Mazedonien

Zu Vergleich: Mazedonien liegt auf Platz 16.

Spitze bleiben die Niederlande, mit 898 von 1000 Punkten, Deutschland ist mit 812 Punkten auf Rang 9, gefolgt von Österreich mit 780 Punkten.

Die Alpenrepublik kann zwar erneut Punkte zulegen und sich gegenüber 2012 um einen Rang verbessern, jedoch nicht so stark wie andere europäische Länder. Zum Vergleich: 2009 befand man sich noch auf Platz 4.

Österreich fällt zurück

Obwohl die öffentlichen Ausgaben für das Gesundheitswesen leicht sinken, legen die meisten Länder jedoch bei den Punkten kontinuierlich zu. 2006 konnte nur ein Land die 800 Punkte Marke überspringen, 2014 sind es schon neun.

Es brauche Reformen, hört man aus Brüssel, die Regionalisierung der Sanität und die Schere zwischen Nord- und Süditalien ziehen das Land nach unten. Trotz anerkannter Spitzenleistungen in einigen Sektoren geht es deshalb abwärts.

Bewertet wird nach verschiedenen Kriterien: Patientenrechte, Wartezeiten, Ergebnisse, Vorsorge, Medikamentengebrauch,…

Empfehungen

Da keine großen Reformen zu erwarten sind, müsse man sich in Italien auf punktuelle Maßnahmen verlegen: Ausbau der Prävention gegen das Rauchen oder das Eindämmen des exzessiven Gebrauchs von Antibiotika, der die Zahl von Krankenhausinfektionen immer weiter steigen läßt.

Auf die schleichende Alterung der Gesellschaft sei man überhaupt nicht vorbereitet. In diesem Punkt befindet man sich auf dem Niveau von Griechenland oder Rumänien.

Resignierenden Schluss der Autoren:

Es wird auch in näherer Zukunft keinen politischen Willen zur Verbesserung des Gesundheitssystems in Italien geben.

 

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite