von st 08.01.2015 10:07 Uhr

„Es wäre zu spät gewesen“

Eine Frau im sechsten Monat schwanger stürzt schwer und muss fünf Stunden warten, bis sie endlich untersucht wird. Ein Paar erlebt Zitterminuten im Bozner Krankenhaus.
Symbolfoto

Es musste schnell gehen: Eine werdende Mutter ging gemeinsam mit ihrem Freund spazieren. Auf dem Glatteis rutschte sie aus und stürzte schwer. Danach klagte die Frau über Kopf- und Rückenschmerzen.

Sofort machte sich der Mann gemeinsam mit der Schwangeren auf ins Bozner Krankenhaus. Dort ging das Paar direkt in die Erste Hilfe. Deutlich erkennbar schwanger und mit dem Mutterpass in der Hand.

„Sofort zum Ultraschall!“

Bei der Ersten Hilfe angekommen, führte das Personal eine kurze Kontrolle durch und bat das Paar aus Mölten zu warten. Die Zeit verstrich, die Sorgen um das Baby blieben. Zwei Mal musste der Mann reklamieren ehe seine Freundin nach ganzen fünf Stunden untersucht wurde.

„Die Dringlichkeit zeigte sich auch, als der erste Arzt nach fünf Stunden Wartezeit meine Freundin untersuchte“, sagt der erzürnte Mann nun gegenüber UT24. Mit den Worten „sofort in die Gynäkologie zum Ultraschall!“ schickte der Arzt die Frau zu weiteren Untersuchungen.

„Es wäre aber, wenn wirklich mit dem Kind etwas nicht in Ordnung gewesen wäre, zu spät gewesen“, soll die behandelnde Frauenärztin erklärt haben. Die Gynäkologie, so der Möltener, „war zudem leer und man hat sozusagen den ganzen Tag nur auf uns gewartet“.

Unsägliche Wartezeiten in Bozen

Wie der baldige Vater erklärte, hätte das Paar auch ins Krankenhaus Meran fahren können, doch wenn dem Baby tatsächlich etwas passiert wäre, sollte es ohnehin nach Bozen kommen. „Es war morgens gegen 10:30 Uhr in der Ersten Hilfe bereits viel los“, erklärt der verärgerte Mann nun gegenüber UT24.

„Es gab viele ältere Menschen, die auf Glatteis gestürzt sind, jene mussten um die drei bis fünf Stunden warten“. Hinzu kamen ab Mittag mehrere schwerverletzte Skifahrer.

Auswirkungen auf den Service

Warum einige Exponenten der Landespolitik davon sprechen, „das Schließen der ‚kleinen‘ Krankenhäuser wäre nicht schlimm und würde keine Auswirkung auf den Service in der restlichen Krankenhäusern bedeuten“, versteht das Paar nicht.

„Der einzige Politiker, der mich bisher interviewte und die genaueren Umstände wissen wollte, war Herr Sigmar Stocker von den Freiheitlichen“, will der Möltener abschließend erwähnt haben wissen und ist einfach glücklich darüber, dass es dem Kind gut geht.

Dieser Vorfall trug sich vergangene Woche zu. Das betroffene Paar möchte anonym bleiben.

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