von st 05.11.2014 13:09 Uhr

Trotz Verbot: Kranzniederlegung am „Siegesdenkmal“ – SSB fordert Mut gegen Faschismus

Der Südtiroler Schützenbund (SSB) empört sich über die trotz eines Verbots erfolgte Kranzniederlegung rechtsextremer Politiker am „Siegesdenkmal“ in Bozen. In einer Aussendung fordern die Schützen Politiker dazu auf, das Problem nicht länger zu ignorieren und „Mut und konkrete Zeichen gegen Faschismus“ zu zeigen.
Ein Leuchtring der das „Siegesdenkmal“ entschärfen soll

Laut Medienberichten und Informationen die dem Schützenbund vorliegen, wird das „faschistische Siegesdenkmal“ weiterhin von rechtsextremen Politikern missbraucht, kritisiert der SSB.

Am 4. November legten dort Mitglieder der Partei „Fratelli d’Italia“ einen Kranz nieder – trotz Verbot des Bürgermeisters. „Allein diese Tatsache beweist, dass das Bozner Schandmal weiterhin seine beleidigende Schärfe besitzt“, meint der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes Elmar Thaler.

Entschärfung misslungen

Im Juli dieses Jahres wurde in den Kellerräumen des „Siegesdenkmals“ ein sogenanntes Dokumentationszentrum eröffnet. Politiker und die Mitglieder der Historikerkommission, die das Denkmal nun als historisiert und entschärft sahen, zeigten sich zufrieden.

Doch „die Ewiggestrigen am rechten Rand stört das nicht. Weiterhin huldigen sie dem Faschistenklotz und freuen sich noch, dass sie ihn seit der angeblichen Entschärfung endlich auch wieder betreten können“, meint der Schützenbund.

Politiker ignorieren Missbrauch durch Rechtsextreme

„Was nun?“, fragt sich der SSB und fordert die zuständigen Politiker auf, das Problem nicht länger zu ignorieren.

„Es ist an der Zeit, dass man auch in Bozen dem Faschismus endlich vollständig entsagt und die totalitären Denkmäler restlos beseitigt. Sogenannte Historisierungen funktionieren nicht. Von grölenden Fußballrowdies, über selbsterklärte Faschisten des 21. Jahrhunderts bis hin zu rechtsextremen Altpolitikern wird das Faschistendenkmal weiterhin als Identifikationssymbol missbraucht“, sagt Landeskommandant Thaler in einer Stellungnahme.

„Bürgermeister Spagnolli und Landeshauptmann Kompatscher haben lange genug tatenlos zugesehen. Nun sind Mut und konkrete Zeichen gegen Faschismus gefordert“, fordert Thaler.

 

 

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