Ein Blog von

Georg Dekas

07.01.2020

Formel Österreich

Die rotweißrote Rennsaison beginnt dieses Jahr mit überraschend viel grüner Energie schon zu Dreikönig. Mit Pole-Position für Sebastian im Silberpfeil.

APA (AFP)

Allen blauen Sirenen, die seit dem Sprung der Startampel auf Grün in schweren Nöten sind, sei zum Trost und zu neuem Anschub gesagt, dass der junge Kanzler Kurz gar nicht so verkehrt fahren kann, wenn er für Notraketen und ähnlich linksdrehende Heckleuchten ein „Ökofaschist“ und „Baby-Hitler“ ist. Politik ist, so wie das Leben selbst, halt nur in ausgesuchten Fällen ein Wunschkonzert und selten so schön und vorhersehbar wie ein Wiener Neujahrskonzert. Das trifft auf Wähler und auf Gewählte zu.

Im Qualifying vom September 2018 haben Österreichs Wähler im Lichtspiel der vorangegangenen medialen Ereignisse eine klare Rangordnung unter den Parteiboliden und deren Piloten erstellt. Die Auserwählten haben sehr diszipliniert und brav etwas daraus gemacht. Kritik und Unkenrufe wird es immer geben, aber wenn man die neue Regierungskoalition nicht allein überm Lenkrad des eigenen Gefährts anschaut, sondern aus der Sicht der Stewards und des Verkehrsleitsystems, dann ist in Österreich vorbildlich Realpolitik gemacht worden.

Das ist, neben einem überragend coolen Sebastian Kurz, auch dem unfreiwilligen, aber heilsamen Lernprozess der österreichischen Grünen zu danken, die gemerkt haben, wie schnell man mit Wolkenkuckucksheim-Parolen aus dem Karren fallen kann. Erst dadurch hat ein „Realo“ und Mann, nämlich Werner Kogler, die nötige Ellbogenfreiheit im Cockpit des Ökomobils bekommen, um sich nach dem verunglückten Boxen-Stop wieder auf der Piste einzufädeln.

Im Gewusel der hollywoodreifen Autojagd am Wiener Ring (die nun schon bald ein Jahr lang im Gang ist), wirft man dem österreichischen Hoffnungsstern in seinem türkisen Silberpfeil neuerdings vor, er würde seinen Wagen drehen und wenden, wie er es gerade brauche. Abgesehen davon, dass im Autosport so etwas durchaus zielführend ist und folglich zur erlaubten und guten Technik gehört, tut man dem Profi-Piloten Kurz unrecht. Nicht er hat seinen Boliden an die Wand gefahren. Nicht er hat sich abgeschossen. Ganz im Gegenteil. Im heftigen Pressing und Tackling der Rennrivalen aus den Rennställen Blaudunst und Rotnull hat der türkise Silberpfeil bemerkenswert gut Spur gehalten und ist nach den Crashs links und rechts von ihm geradeaus ins Ziel gefahren.

Nun geht das Rennen auf und in einem neuen Spielfeld weiter. Die Chancen für unseren Sebastian Hamilton stehen nicht schlecht. Und sollte es wieder einmal eng werden für die Rotweißroten im Internationalen Formelgeschäft, dann werden die Toto Wolffs der Parteiställe sicher eine neue elegante Lösung aus dem 12-Zylinder zaubern. Es soll da noch einen rosa Rennstall geben in der Formel 1 – und auch eine Formel E, in der die Grünen so richtig die Sau herauslassen könnten, ganz sauber noch dazu.

Schaumermal. Ich drücke Kanzler Kurz die Daumen.

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