Meinrad Berger

15.10.2022

Alpini-Feier: Kein Wort gegen die Divisione Pusteria

Es steckt eine große Portion Frechheit dahinter, wenn man – wie Herr Steurer – die über 2.500 Südtiroler tadeln will, die am 1. Oktober in Erinnerung an den „Faschistenmarsch auf Bozen“ teilgenommen haben.

O weh, sie haben sich dann auch noch die Freiheit genommen, die Machenschaften der heutigen Politiker zu kritisierten. Es fällt geradezu auf, dass wenn der Herr Landeshauptmann in der Kritik steht, dann kommt Steurer. So geschehen, als in den Dolomiten die Geschichtsklitterungen der Ausstellung vor dem Landhaus aufgezeigt wurden. Steurer sinngemäß: „Was wollt ihr, das ist ja die SVP-Ausstellung“.

Damit war der LH aus dem Hammer. Darum versteht sich, dass der LH es vorgezogen hat anstatt zur Schützenveranstaltung, lieber zur Gegenveranstaltung der „Alpini“ zu gehen. Denn das kann nicht geleugnet werden, wenn man die Vorgeschichte kennt.

Was wundert, wenn am Jahrestag des Squadristenmarsches auf Bozen bei der Alpini-Feier kein einziges Wort gegen die kolonialen und blutigen Verbrechen der Faschisten, darunter der Divisione Pusteria (oft auch alliiert mit den Nazis), über die Lippen der Redner kam. Und der halbe „Wastl“ steht immer noch zur rassistischen Verehrung auf dem Marmorsockel in Bruneck.

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  1. FranzK
    18.10.2022

    @Elsa, sie geben zu, daß sie ungebildet sind?
    Na endlichmal die Wahrheit!

  2. Elsa
    18.10.2022

    @Franz, solange Xenophobie dadurch bedingt ist, dass man im eigenen Leben nichts gelernt hat und ungebildet geblieben ist, werde ich für jene Menschen eintreten, die – unabhängig von ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion usw. – Positives in die Gesellschaft einbringen und nicht wie du und andere, rein durch Thekenparolen von der eigenen Inkompetenz ablenken wollen.
    Glücklicherweise habe ich in Südtirol auch weltoffene Personen kennengelernt. Du gehörst sicher nicht dazu.

  3. FranzK
    17.10.2022

    @Elsa,
    wie dumm und Tirolfeindlich müssen sie eigentlich sein. Können sie nach so einem Kommentar noch schlafen, sicher können sie das…..

  4. artim
    16.10.2022

    Nicht nur Geschichts- und somit Zukunftsvergessenheit, sondern auch der fragwürdige Umgang mit Geschichte sind hierzulande hinlänglich bekannt.
    Fratelli-d’Italia-Koordinator Galateo sieht in einem Auftritt eines Traditions- und Trachtenvereins gegen den Faschismus 2.0 eine “Provokation gegen Wahlsiegerin Meloni”. Wieso eigentlich, wenn die Brüder Italiens nach eigenen Angaben mit dem Übel des National-Faschismus längst abgeschlossen haben?
    Von eigenen doppelzüngigen Selbstwidersprüchen soll da wohl abgelenkt werden. Auch Hannes Obermair stoßt dieser sichtbare “etablierte Anti-Faschismus in Südtirol” in der Tradition eines Hans Egarters auf.
    Aber als was weisen sich eigentlich Obermairs Animositäten gegenüber der Einheit des Landes Tirols, den Bozner Bürgermeister Perathoner, sein Umgang mit Geschichte aus?
    Wer nach dem 24. April 1921 den Marsch auf Bozen als weiteren Gewalthöhepunkt des Mussolini-Faschismus als “gewaltförmigen Versuch”, (Hannes Obermair, Rai – Südtirol, Tagesschau vom 01.10.2022) abtut, verharmlost nicht nur, sondern verfälscht postfaktisch die Ereignisse jener Zeit, kurzum Geschichte. Denn die Gewalt war konkret. Es hatte Täter und Opfer.
    Ebenso wie bekannt ist, dass am 25.09. 2022 in Italien die Feinde der offenen Gesellschaft (Popper) nunmehr die politische Mehrheit haben. Präsenter als durch den Wechsel des Vorsitzes im it. Senat, einmal Liliana Segre, dann Ignazio Benito Maria La Russa, hätte der Zeitenbruch Italiens 2022 nicht sein können.
    «Die italienische Demokratie spielt offen mit einem stillen Selbstmord.» (P. Sloterdijk). Statt Marsch auf Bozen, Rom, stiller Marsch durch die Institutionen mit Maskeraden der Höflichkeiten (Händedruck, Blumen, Küsschen …). Die offene Gesellschaft in Italien ist auch 2022 offenbar nicht imstande, ihre Feinde auszugrenzen. Ein sich offen bekennender Mussolini-Verehrer wird zum Präsidenten des Senats gewählt, ein Rechtsextremer zum Präsidenten der Abgeordnetenkammer. Meloni mit ihren (nationalistisch- faschistischen) Brüdern Italiens wird Ministerpräsidentin. Besonders gefährdete Bürger-innen, Sinti, Roma, Südtiroler, Juden, LGBTQIA+ … sind nun wohl zurecht um ihre Grund- und Minderheitenrechte besorgt.
    Die Maskeraden der Meloni und des „piccolo fascista 2.0 di provincia“ sind bekannt. Zumindest sollten es sein. Ihre Ausagen zu Zwangsaustreibung für Südtiroler-innen auch. Nicht mal für eine Entschuldigung hat es bislang gereicht. Auch nicht für Zwangs- und Terrorherrschaft, Ethnozid hierzulande in der Vergangenheit.
    Ich hielte es für ein Debakel, würde sich das Südtirol zum Standard des Meloni-Faschismus herablassen. Die demokratische Welt braucht musterhafte Ausnahme von Übeln.
    Demokrat-innen können jedenfalls mit friedlicher Demonstration, auch mit der Ästhetik des Widerstands eines Tiroler Traditionsvereins, sehr gut umgehen. Bedenklicher finde ich, wie N. Canestrini, das Schweigen der demokratischen Zivilgesellschaft. Auch wenn alle gelernt haben müssten. Principiis obsta! Wehret den Anfängen!
    Das Ignorieren der größeren und kleineren Zusammenhängen, besonders in der Südtiroler Atmosphäre, ist jedenfalls wohl weniger zulässig.

  5. Elsa
    16.10.2022

    Wie man “aus einem Hammer sein” kann, ist mir unerklärlich. Ebenso was “kolonil” sein soll. Generell ist der Artikel in einem Deutsch gehalten, das zeigt, dass die so genannten Nationalisten, die ihre Kultur gegen alles nicht-deutsche verteidigen möchten, besser mehr Zeit in der Schulbank verbracht hätten als – in Tradition wie vor 100 Jahren – mit Trommelwirbel durch eine Stadt zu marschieren.
    Aufgrund dieser mangelnden Kenntnis der eigenen Muttersprache und der damit verbundenen intellektuellen Kompetenzen, wundert es somit nicht, dass vermehrt italienischsprachige Ärzte in Südtirol arbeiten. Da der Bildungsstand offensichtlich sinkt, sollte Südtirol froh sein, dass wenigsten diese noch ihren Dienst an den Menschen verrichten, die Mehrzahl scheint nur mehr für Kneipenparolen gemacht zu sein.
    Zumindest die Mehrheit der Kommentatoren auf diesem Blog.

  6. FranzK
    15.10.2022

    Arme essevupi, weil SVP stimmt schon lange nicht mehr!

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