von veo 04.11.2025 09:37 Uhr

So funktionieren die neuen Mauterstattungen

Künftig sollen Autofahrer bei erheblichen Verzögerungen durch Baustellen oder Verkehrsbeschränkungen automatisch einen Teil der Maut zurückbekommen. Der Verbraucherschutzverein Robin fordert, dass die Kosten dafür nicht auf die Nutzer, sondern auf umweltschädlichere Nutzfahrzeuge umgelegt werden.

Autobahnausfahrt Vahrn - Bild: UT24

Automatische Rückerstattung bei Baustellen und Sperren

Zum ersten Mal wird in Italien ein automatisches System zur Mauterstattung eingeführt. Es soll Autofahrer entschädigen, die durch geplante, nicht dringende Baustellen auf Autobahnen erhebliche Zeitverluste erleiden – auch auf wichtigen Strecken wie der Brennerautobahn (A22).

Das System ermittelt den durchschnittlichen Zeitverlust auf dem betroffenen Abschnitt und berechnet daraus die Höhe der Rückerstattung. Bei vollständigen Verkehrssperrungen von mehr als vier Stunden kann sogar die gesamte Mautgebühr erstattet werden.

Die genauen Erstattungswerte werden nach Abschluss der laufenden öffentlichen Konsultation von der italienischen Verkehrsregulierungsbehörde ART festgelegt. Laut ART-Präsident sollen die tatsächlichen Auswirkungen des neuen Systems frühestens zwischen 2027 und 2028 spürbar werden.

Robin: „Die Verursacher sollen zahlen“

Der Verbraucherschutzverein Robin hat seine Stellungnahme zur ART-Entscheidung Nr. 160/2025 eingereicht. Darin fordert die Organisation, dass die Finanzierung der Mauterstattungen nicht den Autofahrern aufgebürdet wird. Stattdessen sollen die Mittel aus der zusätzlichen Maut für stärker verschmutzende Nutzfahrzeuge stammen – so, wie es die EU-Wegekostenrichtlinie 2022/362 vorsieht.

Robin schlägt in einer Aussendung vor, die Finanzierung schrittweise über mehrere Jahre zu gestalten, um eine gerechte Verteilung der Belastung sicherzustellen und die europäischen Vorgaben zur Internalisierung von Umweltkosten zu erfüllen.

Gleichzeitig kritisiert der Verein, dass eine vollautomatische Rückerstattung direkt beim Mautzahlvorgang nicht mehr in das laufende Regulierungsverfahren aufgenommen werden konnte. „Die Mauterstattung muss ein echtes, transparentes und für alle zugängliches Recht sein“, betont Robin. „Und sie muss von denen finanziert werden, die am meisten zur Abnutzung und Verschmutzung beitragen – nicht von den Bürgern, die ohnehin schon zahlen.“

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