Erstes europäisches Land sperrt TikTok

Der Auslöser für das Verbot war ein tragischer Vorfall im November 2024, bei dem ein 14-jähriger Schüler in Tirana nach einem Streit, der angeblich auf TikTok begann, getötet wurde. Ministerpräsident Edi Rama kündigte daraufhin an, die Plattform ab Anfang 2025 für mindestens ein Jahr zu sperren. In dieser Zeit sollen Bildungsprogramme gestartet werden, um Kinder und Jugendliche besser auf die Gefahren im Internet vorzubereiten.  Â
Die Sperrung wird technisch durch Deep Packet Inspection (DPI) umgesetzt, eine Technologie, die den Internetverkehr analysiert und bestimmte Inhalte blockieren kann. Datenschützer äußern Bedenken, da der Einsatz von DPI ohne klare gesetzliche Grundlage erfolgen soll und somit die Privatsphäre der Nutzer gefährdet sein könnte. Â
Die Entscheidung der albanischen Regierung stößt auf gemischte Reaktionen. Während viele Eltern und Lehrer die Maßnahme unterstützen, kritisieren Oppositionspolitiker das Verbot als Einschränkung der Meinungsfreiheit und als politisch motivierten Schritt im Vorfeld der Parlamentswahlen. Zudem nutzen viele Jugendliche VPN-Dienste, um die Sperre zu umgehen. Â
Albanien steht mit diesem Verbot nicht allein da. Auch in anderen Ländern gibt es Bestrebungen, den Zugang zu TikTok einzuschränken oder die Nutzung der Plattform zu regulieren, insbesondere im Hinblick auf den Schutz von Minderjährigen und die nationale Sicherheit. Â
Die kommenden Monate werden zeigen, ob das Verbot in Albanien Wirkung zeigt und ob andere Länder diesem Beispiel folgen werden.
