von ih 13.02.2025 13:13 Uhr

Tägliche Bewegung in Schulen: Südtiroler Landtag lehnt Antrag ab

Ein Vorstoß für mehr tägliche Bewegung an Südtirols Schulen ist im Landtag gescheitert. Der Antrag des Abgeordneten Jürgen Wirth Anderlan, der auf eine wissenschaftliche Studie aus Graz verwies, fand keine Mehrheit. Der Politiker kritisiert die Entscheidung scharf und wirft der Landesregierung sowie den Grünen ideologische Blockadehaltung vor.

Foto: Liste JWA

Bewegung als Schlüssel zu besserer Fitness

Jürgen Wirth Anderlan präsentierte im Südtiroler Landtag eine Studie, die im Fachmagazin „Journal of Sports Science“ veröffentlicht wurde.

Das Grazer Experiment habe gezeigt: Wenn Kinder an Tagen ohne regulären Sportunterricht zusätzliche Bewegungsaufgaben in den Schulalltag integriert bekamen, verbesserten sich ihre Fitnesswerte deutlich. Nach neun Monaten wiesen die Kinder der Testgruppe eine bessere Beweglichkeit, Herz-Lungen-Fitness und Muskelkraft auf. Außerdem waren sie seltener übergewichtig.

Laut dem Studienleiter, Bewegungswissenschaftler Gerald Jarnig, wäre das Modell ohne Mehrkosten umsetzbar: „Es bräuchte keine Änderungen an Stundenplänen, Unterrichtszeiten oder Lehrplänen, auch die Klassenräume müssten nicht umgebaut werden.“

Politische Gründe statt inhaltlicher Ablehnung?

Trotz der positiven Ergebnisse lehnte die Mehrheit im Landtag den Antrag ab. Wirth Anderlan sieht den Grund nicht in sachlichen Argumenten, sondern in politischem Kalkül: „Die Grünen und die Landesregierung haben eine rote Linie gegen mich gezogen. Es wurde mir klar gesagt: Egal, was du vorschlägst, wir werden nicht zustimmen.“

Er wirft den Gegnern des Antrags vor, parteipolitische Interessen über das Wohl der Kinder zu stellen: „Diese Personen setzen ihre Ideologie über die Gesundheit der Schüler.“

Eine inhaltliche Debatte über den Vorschlag rückte damit in den Hintergrund. Das Thema bleibt dennoch aktuell: Experten betonen immer wieder die Bedeutung regelmäßiger Bewegung für die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern. Ob ein ähnlicher Vorstoß in Zukunft mehr Gehör findet, bleibt abzuwarten.

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