Freiheitskämpfer Sepp Forer verstorben

Sepp Forer wurde 1940 in Brixen geboren und wuchs in Mühlen im Tauferer Ahrntal auf. Schon in jungen Jahren wurde er Zeuge der Schikanen und der Unterdrückung der Südtiroler. In seiner tiefen Heimatliebe stellte er sich gegen die Ungerechtigkeiten und schloss sich als Zwanzigjähriger der Widerstandsgruppe um Sepp Kerschbaumer (BAS) an.
Nach der Feuernacht im Jahr 1961 floh er gemeinsam mit Siegfried Steger und dem 2006 verstorbenen Heinrich Oberlechner über die Berge in den freien Tiroler Landesteil auf österreichisches Staatsgebiet. Doch damit endete sein Kampf nicht: Bis in die späten 1960er Jahre kehrte er zusammen mit seinen Mitstreitern Siegfried Steger, Heinrich Oberlechner und dem 1963 ebenfalls nach Österreich geflüchteten Heinrich Oberleitner immer wieder heimlich nach Südtirol zurück, um sich weiter aktiv am Widerstand zu beteiligen.
Die jungen Freiheitskämpfer fanden in vielen gut gesinnten Landsleuten Schutz und Unterstützung. Ihre heimlichen Einsätze sorgten im gesamten Pustertal für Aufsehen – sowohl bei Freunden als auch bei ihren Gegnern. Durch ihre große Vorsicht und Geheimhaltung blieben sie der Verfolgung stets einen Schritt voraus.
Sepp Forer ließ sich schließlich im Tiroler Oberland nieder, wo er als engagierter Hotelier lebte. Er hinterlässt seine Frau und vier erwachsene Kinder. In Italien wurde er in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt – ohne jemals eine Möglichkeit zur Verteidigung erhalten zu haben, geschweige denn das Urteil zugestellt bekommen zu haben.
