Knappe Abstimmung: Streit um neue Liftverbindung in Gröden

Kritik an Entscheidungen
Die von den Gemeinden Kastelruth und St. Christina initiierte Arbeitsgruppe sollte eine Plattform für den Austausch bieten, doch Kritiker bemängeln, dass der Prozess von Vertretern der Liftgesellschaften und Tourismusverbände dominiert wurde. Ein echter Partizipationsprozess sei nicht gegeben, so die Vorwürfe.
Seit über 40 Jahren gibt es in der Region Widerstand gegen den Ausbau der Infrastruktur am Fuße des Langkofels, einem ökologisch sensiblen Gebiet. Die Südtiroler Grünen und Umweltaktivisten fordern stattdessen die Erweiterung des Naturparks Salten-Schlern und einen Baustopp für weitere Lifte. Elide Mussner, Co-Vorsitzende der Grünen, betont: „Entscheidungen werden oft im Interesse weniger getroffen – auf Kosten des Gemeinwohls. Der Unmut in der Region wächst.“
„Unsere Natur wird zu einem Disneyland für den Massentourismus“
Auch die Gemeinden Wolkenstein und St. Ulrich sowie Teile der Landesregierung, darunter der Landeshauptmann, sind gegen die Seilbahn.
Madeleine Rohrer, Landtagsabgeordnete der Grünen, warnt: „Wenn wir unsere Grenzen nicht kennen, wird unsere Natur zu einem Disneyland für den Massentourismus.“ Die geplante Seilbahn könnte bis zu 1.600 Menschen pro Stunde befordern – ein Vielfaches dessen, was der Winterbus derzeit leistet.
Die Südtiroler Grünen fordern ein Referendum und eine klare politische Entscheidung im Sinne des ökologischen und sozialen Wohlstands, um den nachhaltigen Tourismus in Gröden zu schützen.
