„Möchten niemandem die Freude an Halloween nehmen“ – UT24-Interview

Kinder sollten selbst entscheiden
Matthias Komar, Zweiter Vorsitzender der Katholischen Jungschar Südtirol, erklärt gegenüber UT24, dass die Vereinigung zwar die Begeisterung vieler Kinder für Halloween anerkenne, jedoch für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Fest plädiere. „Wir möchten niemandem die Freude an Halloween nehmen, rufen jedoch dazu auf, bei Kindern sensibel mit dem Thema Angst umzugehen“, so Komar.
Er betont, dass Kinder selbst entscheiden sollten, in welchen gruseligen Situationen sie sich wohlfühlen und die Möglichkeit zum Ausstieg haben müssen. Auf Gewaltandrohungen und erzwungene Streiche sollte in jedem Fall verzichtet werden. Auch Süßigkeiten sollten nicht als Druckmittel verwendet werden, sondern das Fest solle im Geiste des respektvollen Miteinanders gefeiert werden.
„Nicht der Konsum sollte im Mittelpunkt stehen“
Darüber hinaus mahnt der Zweite Vorsitzende der Katholischen Jungschar Südtirol im UT24-Gespräch zum bewussten Umgang mit Konsum. Halloween sei für die Industrie rund um Süßwaren, Dekorationen und Kostüme eine wichtige Einnahmequelle, wobei besonders Kinder als Konsumenten angesprochen werden. „Das gemeinschaftliche Erleben und Feiern sollte immer im Mittelpunkt stehen, nicht der Konsum“, meint Komar.
Neben Halloween erinnert die Jungschar auch an die Bedeutung der Feiertage Allerheiligen und Allerseelen, die oft im Halloween-Trubel untergehen. Diese bieten eine wichtige Gelegenheit, sich in kindgerechter Form mit den Themen Vergänglichkeit, Trauer und Tod auseinanderzusetzen. Kinder hätten häufig ihren eigenen Zugang zu diesen Themen, erklärt Komar, und dieser könne ebenso laut und spielerisch wie leise und zurückhaltend sein.
Erwachsene würden die Verantwortung tragen, ein geschütztes Umfeld zu schaffen, in dem die Bedürfnisse der Kinder im Vordergrund stehen. Die Jungschar biete daher Ideen und Gruppentreffen an, um das Thema Allerheiligen und Allerseelen gemeinsam und altersgerecht zu gestalten, erklärt Matthias Komar gegenüber UT24.
