von aw 23.10.2024 10:00 Uhr

65.700 Euro für „Renon“ statt „Ritten“: Wie Achammer die Förderung rechtfertigt

In Südtirol hat sich erneut ein Ereignis abgespielt, das die ohnehin heikle Debatte um den Schutz der deutschen Sprache und der deutschen Kultur neu entfacht: Das „Mental Health Festival“ im sogenannten „Renon Wunderwald“ wurde vom Amt für Deutsche Kultur großzügig mit 65.700 Euro gefördert.

Das Mental Health Festival (Quelle: https://afzack.com/mental-health-festival)

Doch die Veranstaltung und ihre Begleitkommunikation wirft einige brisante Fragen auf – Fragen, die Landesrat Philipp Achammer in seiner Antwort auf die Landtagsanfrage der Süd-Tiroler Freiheit, eingereicht von Hannes Rabensteiner, zu umgehen scheint. Die Antwort Achammers ist dabei nicht nur unzureichend, sondern regelrecht eine Zumutung für all jene, die den Schutz der deutschen Sprache im Land ernst nehmen.

Ein Festival, das die deutsche Sprache marginalisiert

Schon die Benennung des Veranstaltungsortes gibt Anlass zur Kritik: Statt „Ritten“, dem deutschen Namen des Ortes, wurde der italienische Begriff „Renon“ verwendet – und das von einem Festival, das ausgerechnet vom Amt für Deutsche Kultur unterstützt wird. Achammer rechtfertigt dies mit dem Argument der „Subsidiarität“ und der Freiheit der Kulturorganisationen, ihre Programme „zielgruppenspezifisch“ zu beschreiben. Diese Antwort kann man nur als Hohn verstehen. Denn die deutsche Sprache ist in Südtirol ohnehin benachteiligt, vor allem in den Städten und öffentlichen Ämtern, wo der Druck des Italienischen immer stärker wird. Und nun soll es angeblich im Namen der Zielgruppenorientierung gerechtfertigt sein, wenn das eigene Kulturamt die Benachteiligung noch weiter unterstützt?

Anglizismenflut und die Aushöhlung der eigenen Kultur

Doch damit nicht genug: Die Broschüre des Festivals strotzt nur so vor Anglizismen. Selbst der Einführungstext wird in Englisch priorisiert. Wie kann es sein, dass ausgerechnet das Amt für Deutsche Kultur, das eigentlich die deutsche Sprache und Kultur schützen sollte, eine solche Entwicklung mitfinanziert? Die Antwort aus der Landesregierung bleibt vage und weist lediglich darauf hin, dass der Einfluss der englischen Sprache im Zuge der Globalisierung zunimmt. Doch es geht nicht nur um globalen Einfluss, sondern darum, wie sorglos das Amt für Deutsche Kultur dabei zusieht, wie die deutsche Sprache in Südtirol immer mehr in die Defensive gerät.

Die Zurückdrängung der deutschen Sprache – finanziert von Südtirol selbst?

Besonders grotesk wird die Situation, wenn man bedenkt, dass diese Entwicklung mit Geldern aus Südtirols eigener Kulturförderung unterstützt wird. Das Amt für Deutsche Kultur scheint sich wenig darum zu scheren, dass die deutsche Sprache, eine Grundsäule der Autonomie und Schutzschild der deutschsprachigen Minderheit in Italien, im eigenen Land an den Rand gedrängt wird – und das nicht nur durch Italienisch, sondern auch durch eine Flut englischer Begriffe. Wie weit kann es noch kommen, wenn sogar jene, die sich dem Schutz der deutschen Kultur verschrieben haben sollten, bei solchen Projekten großzügig die Augen verschließen?

Was bleibt von der deutschen Kultur in Südtirol?

Es stellt sich die Frage, was von der deutschen Kultur in Südtirol übrig bleiben soll, wenn Veranstaltungen wie das „Mental Health Festival“ im „Renon Wunderwald“ finanziert werden, die die Rückkehr zu Tolomeis Italianisierungsstrategien und die zunehmende Verdrängung des Deutschen durch Anglizismen fördern. Achammers ausweichende Antworten auf die kritischen Fragen der Süd-Tiroler Freiheit werfen einen dunklen Schatten auf den ernsthaften Willen, die deutsche Kultur in Südtirol zu bewahren.

Was brauchen wir in Südtirol? Sicherlich nicht eine Kulturpolitik, die ihre eigene Identität verkauft und die deutsche Sprache im eigenen Land an den Rand drängt. Das Amt für Deutsche Kultur ist aufgefordert, seiner Aufgabe gerecht zu werden – nicht, diese Aufgabe im Namen eines diffusen „Zielgruppenanspruchs“ zu verraten. Andernfalls wird der ohnehin dünne Schutz der deutschen Kultur in Südtirol weiter bröckeln, bis von der vermeintlich unterstützten Autonomie nur noch eine leere Hülle übrig bleibt.

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  1. Burger
    23.10.2024

    Die SVP verkauft unsere Heimat

  2. Itstime
    23.10.2024

    Wir wissen nur ansatzweise was diese Leute verprassen und verdienen, denn sonst würden wir sie mit Mistgabeln vom “Hof” jagen

  3. TomTom
    23.10.2024

    Da bleibt mir der Atem weg
    Lachammer geh Home

    Und so eine Partei will Südtirol führen?
    Verkaufte Heimat
    Zum schämen

  4. FranzK
    23.10.2024

    Diese SVP(essevupi) möchtegern Politiker ruinieren unsere ganze errungene Autonomie komplett. Diese Aalglatte VerliererPartei soll sofort zurücktreten und nicht noch mehr Schaden anrichten.
    Nur mehr zum schämen.

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