von hz 03.11.2022 12:39 Uhr

„Meinungsfreiheit ist ein Menschenrecht“

Der Südtiroler Heimatbund (SHB) drückt Michele Favero, Sekretär der Unabhängigkeitsbewegung Indipendenza Veneta, seine volle Solidarität aus. Favero hatte scharfe Kritik an General Luigi Cadorna geäußert, dem er vorwarf, Zehntausende seiner Landsleute ohne Rückendeckung in zahlreiche Schlachten geschickt und sie damit dem sicheren Tod ausgeliefert zu haben.

Roland Lang, Obmann des Südtiroler Heimatbundes - Foto: Roland Lang

Bereits David Stevenson, Professor für internationale Geschichte an der London School of Economics and Political Science, beschreibt Cadorna als „einen der gefühllosesten und inkompetentesten Befehlshaber des Ersten Weltkriegs“ (Wikipedia). Der General unterstützte auch den Faschismus.
Ein Nachfahre des Generals hatte daraufhin den Unabhängigkeitsbefürworter wegen Verleumdung angezeigt. Der Richter für Strafrecht archivierte die Anzeige, da die Aussagen von Favero zwar scharf seien, aber unter das Recht auf freie Meinungsäußerung fallen würden, berichtet Roland Lang, der Obmann des Südtiroler Heimatbundes, in einer Aussendung.

General Luigi Cadorna – Bild: Roland Lang

Anders sah es der Richter, der die zivilrechtliche Anzeige auf Schadensersatz am Gericht in Padua behandelte. Favero wurde zur Zahlung von 10.000 Euro plus Gerichtsspesen, Anwaltskosten usw. verurteilt. Dazu kam die sofortige Vollstreckung des Urteils, wodurch er und seine Familie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Bereits mehr als 27.000 Euro kostete dem Familienvater das Gerichtsverfahren bisher.

Für den Südtiroler Heimatbund ist es unverständlich, wie jemand verurteilt werden kann, nur weil er seine Meinung über eine historische Person äußert. Nur in Diktaturen sei es verboten, seine Meinung im Wort und Schrift zu verbreiten.

Das Recht auf Meinungsfreiheit ist ein Menschenrecht und eine Säule der Demokratie. Der SHB erinnert in diesem Zusammenhang an die vielen Schmähprozesse nach 1945, mit denen das demokratische Italien die Südtiroler mundtot machen wollte.

Der Südtiroler Heimatbund hat daher beschlossen, Michele Favero in seinem Einsatz für die Meinungsfreiheit mit einer Spende von 1.000 Euro auf sein Solidaritätskonto zu unterstützen, so SHB-Obmann Roland Lang.

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