von lif 24.10.2022 14:12 Uhr

„Tierwohl ist eine Herzensangelegenheit“

Der Urlaub auf dem Bauernhof ist weiter auf Erfolgskurs, ganz besonders die Bauernhöfe mit Tieren. Dabei achten Gäste aber immer mehr auf das Tierwohl. Um das Wohl der Tiere ging es heute auf der 22. Fachtagung für den Urlaub auf dem Bauernhof. Hunderte Bauern waren wieder in die Messe Bozen gekommen. 

Symbolfoto: © Anette Junk / pixelio.de

Bauernhöfe mit Rindern, Ziegen, Kaninchen, Hunden oder Katzen sind gefragt. Eine immer größere Rolle spielt bei den Gästen das Tierwohl. „Umfragen zeigen, dass 90 Prozent der Menschen das Wohl der Tiere besonders wichtig ist“, sagte Matthias Gauly von der Freien Universität Bozen. Viele Gäste stünden der Tierhaltung aufgrund von Bildern aus der Massentierhaltung in ihren Heimatländern eher kritisch gegenüber. „In Südtirol ist die Realität aber eine andere. Für die heimischen Bauern ist das Tierwohl eine Herzensangelegenheit und der Bezug zu ihren Tieren viel enger“, berichtete Gauly in einer Aussendung vom Südtiroler Bauernbund. Kritisch würden manche Gäste die Anbindehaltung sehen. „Hier müssen Bauern erklären, dass sie im steilen Berggebiet häufig die einzig mögliche Haltungsform ist und sie die Anbindehaltung nach bestem Wissen und Gewissen umsetzen“, so Gauly. 

Gut geeignet für einen Umgang mit Gästen seien Ziegen und Kaninchen sowie Hunde und Katzen. Auch bei ihnen gelte es einige Regeln zu beachten, wie genügend Ruhezeiten für die Tiere oder klare Verhaltensregeln für die Gäste. Insgesamt aber würde der Bauernhof bei der Tierhaltung große Vorteile gegenüber den Städten bieten, besonders wegen der größeren Bewegungsfreiheit. Gauly riet den UaB-Betreibern, den Gästen genau zu erklären, was sie machen und warum sie es genau so und nicht anders machen.  

Gute Rahmenbedingungen für Urlaub auf dem Bauernhof

Erfolgreich sind aber nicht nur Betriebe mit Tieren, sondern alle Betriebe, die ein gutes Angebot bieten. Der Urlaub auf dem Bauernhof sei aus Südtirol nicht mehr wegzudenken und in den letzten Jahren zu einer Erfolgsgeschichte geworden, an der die Marke „Roter Hahn“ einen besonderen Anteil hat, so Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler. „Die Aufgabe des Südtiroler Bauernbundes ist es, gute Rahmenbedingungen für den Urlaub auf dem Bauernhof zu schaffen und die Betriebe zu begleiten.“ Das galt besonders in der Diskussion über den Bettenstopp. Tiefenthaler begrüßte, dass die UaB-Betriebe – unter bestimmten Voraussetzungen – von der Bettenobergrenze befreit sind.

„Die Qualitätskriterien für die Ausnahme sollen nun rasch beschlossen werden. Damit wird die Qualität des Angebots weiter ausgebaut.“ Die Kriterien dürften in den nächsten Wochen beschlossen werden, sagte Landesrat Arnold Schuler. „Vor allem wollen wir damit sicherstellen, dass beim Urlaub auf dem Bauernhof die Landwirtschaft zuerst kommt und klar im Mittelpunkt steht.“ Der UaB müsse weiterhin ein Zuerwerb zur Landwirtschaft sein. Damit würden auch die Marke „Roter Hahn“ und das Image des Urlaubs auf einem Bauernhof vor unlauterem Wettbewerb einiger weniger geschützt. 

Matthias Gauly/ Foto: Südtiroler Bauernbund

Neue Website soll für Erfolg sorgen

Eine neue Webseite soll den Urlaub auf dem Bauernhof auch in Zukunft erfolgreich machen und den „Sehnsuchtsort Bauernhof“ in den Fokus stellen, so Hans J. Kienzl, Leiter der Abteilung Marketing im Südtiroler Bauernbund. In einigen Monaten wird die komplett neue und mit vielen nützlichen Funktionen ausgestattete Webseite online gehen. Sie soll dann eine der schönsten UaB-Webseiten in Europa sein.

Um sich von den Mitbewerbern abzuheben, sind auch professionelle Bilder wichtig, weil sie Emotionen wecken. Stephanie Zorn von Kohl-Partner gab den Bauern fünf Tipps für starke Fotos mit auf den Weg. 

Foto: Südtiroler Bauernbund

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