von lif 05.08.2022 15:52 Uhr

Skandalös: Ein Drittel des Trinkwassers geht verloren

Im Rahmen der Generaldebatte zum Nachtragshaushalt hat das Team K auch einen ausführlichen Antrag mit mehreren Maßnahmen zur Bekämpfung der Dürre eingebracht. „Wir machen das schon“ hieß es von der Mehrheit, die alle eingebrachten Vorschläge des Team K ablehnte.  Die Realität sieht aber anders aus. Obwohl bereits einiges unternommen worden ist, werden wichtige Maßnahmen und Investitionen weiterhin nicht angegangen. In der Zwischenzeit deuten die verfügbaren Daten auf eine nicht hinnehmbare Entwicklung hin.

APA (dpa)

Ein Beispiel: „Die Koordinierung zwischen den verschiedenen Ämtern des Landes ist bereits im Gange“, erklärte Landesrat Vettorato. Wenn man aber den Fachleuten Glauben schenkt, die sich mit künstlichen Regenwasserauffangbecken und intelligenter landwirtschaftlicher Bewässerung – den wichtigsten Instrumenten zur Wassereinsparung – beschäftigen, sind wir in Wirklichkeit noch weit von einer Lösung entfernt, so das Team K in einer Aussendung. Kurz gesagt, die Bürokratie erschwere eine effiziente Zusammenarbeit der vielen beteiligten Ämter (Stadtplanung, Landwirtschaft, Katastrophenschutz, Umweltamt, Stadtplanung, Forstwirtschaft…), um die für die Durchführung der Projekte erforderliche Zeit zu verkürzen.

Der Bau künstlicher Wasserspeicher und neuer Wasserleitungen werde jedoch von entscheidender Bedeutung sein, um diese Herausforderungen zu bewältigen. In diesem Sinne sei eine umfassende Strategie auf Landesebene erforderlich. Es sei nicht sinnvoll, nur punktuell einzelne Probleme vorübergehend zu entschärfen. „Wir brauchen eine ökologische und langfristige Vision, die Politik, Techniker der Provinz und Experten des Sektors einbezieht, um die Bedürfnisse der verschiedenen Gebiete zu errechnen und zu beheben“, sagt das Team K.

Besorgniserregende Daten

Besonders die Daten und Zahlen zu den Wasserlecks sind besorgniserregend. Die Daten für Südtirol sind zwar besser als die katastrophale Lage auf nationaler Ebene, trotzdem ist es notwendig, einzugreifen und vorausschauend zu investieren. Im Jahr 2020 erreichten in Südtirol etwa 32,5 Prozent des in die Leitungen eingespeisten Trinkwassers die Wasserhähne nicht, und selbst wenn man eine unvermeidbare Wasserdispersion der Anlagen von fünf bis zehn Prozent berücksichtigt, gibt es immer noch Millionen Kubikmeter Wasser, die durch Investitionen in die Wartung hätten gerettet werden können. Im Laufe der Zeit hat sich die Situation immer weiter verschlechtert: zwischen 2008 und 2020 sind die Verluste um rund zwölf Prozent angestiegen – von 20,4 Prozent auf 32,5 Prozent, wobei der Wert 2018 bereits bei 26,9 Prozent lag. Durch undichte Wasserleitungen verliert allein Bozen jährlich Trinkwasser im Ausmaß der Hälfte des Kalterer Sees. Im ganzen Land versickert ein Drittel des eingespeisten Wassers – und das in Zeiten der Dürre und des Wassermangels. 

„Fast schon eine Frechheit, wenn die Landesregierung nun die Bürger auffordert, doch beim Zähneputzen und Duschen Wasser zu sparen. Diese Zahlen sind skandalös, darum muss schnellstmöglich in neue Leitungen und Sanierungen investiert werden. Landesrat Vettorato hat zwar zusätzliche Mittel und Maßnahmen versprochen, die Landtagsabgeordneten des Team K werden sich aber weiterhin intensiv mit diesem Thema beschäftigen“, kritisiert das Team K. 

„Landesrat Vettorato hat unsere Vorschläge als ‚akzeptabel‘ bezeichnet, sie dann aber abgelehnt“, kommentiert Paul Köllensperger, „wir werden die Umsetzung jedes einzelnen Punktes, den wir vorgeschlagen haben, überwachen, schließlich sind sie ‚bereits dabei‘ diese Maßnahmen umzusetzen. Und das mit glänzenden Ergebnissen, wenn man die Daten betrachtet…“.

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