von lif 22.05.2022 17:49 Uhr

Fragen am Anfang spart Ärger am Ende

Es war wieder Zeit. Nach zweijähriger coronabedingter Pause fand am 21. Mai 2022 in Schluderns die traditionelle Grenzpendlertagung statt. Es war die 49. Tagung dieser Art, gespickt mit aktuellen Themen, zur Vermeidung von Doppelbesteuerung, zu neuen Regelungen für Familien, zum Schweizer Rentensystem und dem Steuerausgleich in der Grenzregion. 

Foto: Südtiroler in der Welt

Nach der Eröffnung der Tagung durch die Vorsitzende der „Südtiroler in der Welt“ Luise Pörnbacher sowie dem stellv. KVW Bezirksvorsitzenden Josef Bernhart überbrachte Landtagsvizepräsident Josef Noggler die Grüße der Landesregierung. Den Bericht aus Rom zum Inkrafttreten der neuen Vereinbarung für eine Vermeidung der Doppelbesteuerung referierte Kammerabgeordneter Albrecht Plangger. Ihm sind die Anliegen der Grenzpendler seit jeher ein wichtiges Anliegen. Der Durchbruch der seit den 1970er Jahren diskutierten Regelungen gelang in einem Treffen von Staatspräident Sergio Mattarella mit Simonetta Sommaruga, in ihrer Funktion als eidgenössische Bundespräsidentin. Die neuen Bestimmungen trennen zwischen aktuellen und zukünftigen Grenzpendlern. Dass die Schweiz dezentraler und differenzierter organisiert ist als Italien, zeigten die Ausführungen von Gerlinde Warger Pegoraro und Karin Sanin zu Kindergeld und Vaterschaftsentschädigung. Während es hierzulande ab sofort das Einheitliche Kindergeld gibt, das nach ISEE-Kriterien berechnet wird, gibt es in der Schweiz an die 50 verschiedene Ausgleichskassen. Auch aus diesem Grunde, so die Referentinnen, ist es wichtig sich als Grenzpendler gleich am Anfang zu informieren, um am Ende nicht böse Überraschungen zu erleben. Über die möglichen Familienförderungen in Österreich informierte die Leiterin der Arbeitsstelle der Südtiroler in der Welt, Rosemarie Mayer.

Anke Gähme, Regionalleiterin der Grenzgängergewerkschaft UNIA beschäftigte sich mit dem Schweizer Rentensystem. Das Rentensystem in der Schweiz basiert auf den drei Säulen Gesetzliche Rente, Pensionskasse und private Altersversorgung. Am Ende gelte es, die Unterlagen sauber zu führen und zu strukturieren, die Konten regelmäßig zu klären, sich beraten zu lassen und den Lebensabschnitt „Pension“ rechtzeitig in der Familie zu besprechen und zu planen.

Zum Abschluss stellte der Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau Dieter Pinggera stellvertretend für seine Bürgermeisterkolleg*innen die Ausgleichszahlungen vor, die von Schweizer Seite an die Gemeinden des Vinschgaus fließen. Diese machen in Summe an die 1,4 Millionen Euro pro Jahr aus und werden in diverse Infrastrukturprojekte und zu institutionellen Zwecken investiert. Der langjährige Sprecher der Grenzpendler Josef Trafojer eröffnete die Diskussion mit aktuellen Details aus dem Alltag der Grenzpendler und dankte allen Organisatoren und Förderern für ihre jahrelange Unterstützung.

Erich Achmüller, Moderator der Tagung und Vorstandsmitglied der Südtiroler in der Welt wies auf die Beratungsangebote des KVW und des Grenzpendlerbüros der Arbeitsstelle für Südtiroler in der Welt in Mals hin und freute sich auf das Jubiläum der 50. Grenzpendlertagung im kommenden Jahr.

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