von lif 14.05.2022 07:47 Uhr

Entscheiden sich junge Familien aus finanziellen Gründen gegen Kinder?

Kinder dürfen kein Luxusgut sein: Die Freiheitlichen machen anlässlich des bevorstehenden Internationalen Tag der Familie darauf aufmerksam, dass Kinderwünsche auch im vermeintlich wohlhabenden Südtirol immer öfter aus finanziellen Gründen nicht in Erfüllung gehen und fordern den Ausbau und die Stärkung von familienfördernden Maßnahmen, um die negativen Folgen einer immer älter werdenden Gesellschaft einzudämmen.

Bild von Pexels auf Pixabay

Unabhängig von den aktuellen Krisenentwicklungen stehe unsere Gesellschaft vor einer über Jahre angewachsenen, essenziellen Herausforderung: Wir werden älter und weniger. Der demographische Wandel habe auf lange Sicht dramatische Folgen für unsere Wirtschaftskraft, weshalb die konkrete Gefahr bestehe, dass wir schon mittelfristig unsere Sozialstandards nicht mehr garantieren können und spürbar an Wohlstand einbüßen, so die freiheitlichen Frauen Ulli Mair, Sabine Zoderer und Josefa Brugger in einer Aussendung.

Willkommenskultur für Famiilien

„Ein Kind kostet laut der aktuellen ASTAT-Erhebung bis zu seinem 18 Lebensjahr im Schnitt knapp 500 Euro pro Monat. Hinzu kommen eine ganze Reihe an indirekten Ausgaben, weshalb leider auch in Südtirol viele junge Erwachsene aus Angst vor zu hohen Kosten auf Nachwuchs verzichten. Die Landesregierung muss für Rahmenbedingungen sorgen, die es jungen Erwachsenen ermöglichen, sich ihre Kinderwünsche zu erfüllen und gleichzeitig verhindern, dass Eltern sich aus finanziellen Gründen gegen ein zweites, drittes oder viertes Kind entscheiden. Über den Ausbau von familien- und vereinbarkeitsfördernden Maßnahmen muss so eine Willkommenskultur für Kinder und Familien entstehen“, fordern die Freiheitlichen Frauen.

Frankreich, Schweden, Ungarn aber auch Tschechien: In Europa gebe es mehrere Positivbeispiele von Staaten, die es mithilfe einer zukunftsorientierten Familienpolitik schaffen, die Geburtenrate deutlich über dem europäischen Durchschnitt zu halten. Südtirol müsse sich an diesen Ländern ein Beispiel nehmen: Neben dem einkommensunabhängigen Ausbau von bereits bestehenden Direktleistungen wie das Familien- und Kindergeld, müssen Familien durch Steuer- und Tarifbegünstigungen entlastet werden. Für Mehrkindfamilien müssten zusätzliche Leistungen vorgesehen werden, um die höheren, indirekten Kosten, wie etwa der Bedarf einer größeren Wohnung oder eines Familienautos, zu kompensieren, so die freiheitlichen Frauen.

 

Das Familiensplitting

„Selbstverständlich sind Unterstützungen in Form von Direktzahlungen langfristig kein angemessener Ersatz für eine nachhaltige steuerliche Entlastung unseres Mittelstandes, dem endlich wieder ein Auskommen mit dem Einkommen ermöglicht werden muss, anstatt ihn weiter von Almosen des Landes abhängig zu machen. Hätte Südtirol die Steuerautonomie, wäre beispielsweise die Einführung des in Frankreich mit Erfolg praktizierten Systems des Familiensplittings möglich, bei dem das zu versteuernde Einkommen der gesamten Familie zusammengerechnet und auf die einzelnen Familienmitglieder aufgeteilt wird, was vor allem unseren mittelständischen Familien zugute käme“, sagt Mair, Zoderer und Brugger.

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