von hz 13.04.2022 07:55 Uhr

Klare Worte von Philipp Burger

Angesichts der aktuellen Lage in der Ukraine und den damit zusammenhängenden Maßnahmen findet der Frontsänger der Deutschrock-Band „Frei.Wild“ klare Worte. Er gibt klar zum Ausdruck, dass er das „Zweierlei-Maß-Messen“ nicht richtig findet.

Foto: facebook/Philipp_Burger

Philipp Burger ist bekannt dafür, dass er seine Meinung nicht hinter vorgehaltener Hand verbergt, sondern klare Worte spricht. Nun hat er seine Gedanken rund um den aktuellen Krieg in der Ukraine auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht und spricht dabei wohl einen damit zusammenhängenden Umstand an, den viele auch so sehen bzw. empfinden, allein jene Meinungsäußerung „nicht gesagt werden darf“.

„Ich weiß, dass ich mit folgenden Zeilen die Büchse der Pandora öffnen könnte und ja, ich weiß nicht mal selbst, ob ich damit völlig richtig oder falsch liege. Ich muss und möchte meine Gedanken aber mit euch teilen. Einfach, weil es mich wie so oft in meinem Leben und trotz allen zu erwartenden Konsequenzen sonst einfach zerreißen würde“, fängt Burger seinen Beitrag an. Er schreibt in seinem Statement weiters, dass nun vor allem die Kulturszene coronabedingt zwei Jahre Stillstand hatte und viele Musiker wieder vor feierndem Publikum auftreten möchten.

„Es geht um quälende Fragen nach Mitgefühl den Kriegsopfern gegenüber und dadurch verunsicherte Fans, wie man in Gottes Namen in diesen vom Krieg gebeutelten Zeiten auf Konzerte gehen könne. Jetzt, wo doch gerade so viele Menschen auf der Flucht vor russischen Bomben sind.

Leute, ja es stimmt, der Ukrainekrieg ist schrecklich. Wohl niemand empfindet diese Situation als nicht belastend. Von einer Mega-Inflation in allen Branchen, von explodierenden Kraftstoffpreisen über Jobverlust, stillstehende Baustellen durch Materialkostenexplosion, wirtschaftliche Einbußen … von sich überschlagenen negativen Medienmeldungen ganz zu schweigen. Und das ist alles Ponyhof gegen das, was die Menschen in der Ukraine gerade durchmachen müssen. Und auch in anderen Ländern. Dazu ein Beitrag zu leisten sollte selbstverständlich sein und wir sind mega stolz auf die vielen in der Frei.Wild Familie, die sich mit größtem Einsatz engagieren“, spricht sich Burger klar gegen den Krieg aus.

„Waren wir vorher ALLE ohne Herz und Seele unterwegs?“

„Findet ihr es nicht etwas schizophren, wenn Leute beim Krieg in der Ukraine (weil so nahe), plötzlich ein schlechtes Gewissen fordern, wenn Menschen Konzerte besuchen? Findet ihr es nicht fragwürdig, wenn Politiker auf Veranstalter einreden, „aus Pietätsgründen“ Konzerte auszusetzen, weil in einem Nachbarland gerade Bomben fallen? So etwas haben wir in all den Jahren wegen der über Jahrzehnte andauernden Hungersnöte in Afrika, den Genoziden oder hunderten anderen Konflikten rund um den Planeten noch nie gehört. Sorry, aber darf ich mal hier mal die Begriffe Nationalismus und Rassismus aufgreifen? Genau diese beiden Begriffe stehen für die Überhöhung oder die Minderwertschätzung von gewissen Gruppierungen gegenüber anderen. Wenn wir also dafür kämpfen, davon singen, dafür einstehen, dass ALLE Menschen gleich sind, dann waren wir wohl vorher schlichtweg ALLE ohne Herz und Seele unterwegs! Oder? Dann, wenn wir uns Wochenende für Wochenende in Musik ertränkt und die Zeit genossen haben. Den Arbeitsalltag hinter uns gelassen haben. Ich kann mir nicht helfen, aber für mich bleibt dieses Mit-Zweierlei-Maß-Messen einfach unverständlich. Ich finde es echt erschreckend und falsch, hier Unterscheide zu machen“, teilt Philipp Burger mit und findet klare Worte.

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  1. Elsa
    14.04.2022

    Das Beste ist aber, wenn man Dege auf den Grill wirft.

  2. dege
    14.04.2022

    Es gibt Hamburger, Cheeseburger und Philiburger.

  3. MartinB
    13.04.2022

    Die Anprangerung der Moralisierungs-Einheitsmeinungs-Keule ist richtig.

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