Erhebliche Lawinengefahr
Die Lage in Tirol
In Tirol wurden seit Samstag 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee gemeldet, „lokal auch mehr“, hieß es vom Lawinenwarndienst. „Schwacher Altschnee ist die Hauptgefahr“, so die Experten. Es wurde insbesondere vor Trieb- und Gleitschnee gewarnt. Lawinen können schon von einzelnen Wintersportlern ausgelöst werden. Am Sonntag wurde etwa ein Schneebrett von einer 27-Jährigen bei der Abfahrt vom Sonntagsköpfl im Zillertal ausgelöst – sie konnte von ihrem Begleiter ausgegraben und gerettet werden.
Lawinensituation bei den Nachbarn
Im Bundesland Salzburg, wo sich am vergangenen Samstag das Lawinenunglück mit drei Toten (bei Tweng im Lungau) ereignet hat (UT24 berichtete), bleibt die Lage in den Hohen und den Niederen Tauern erheblich. In dieser Situation ereignen sich die meisten Lawinenunfälle. Im aktuellen Lagebericht am Montag wurde deshalb zu Vorsicht und Zurückhaltung aufgerufen: Auf kompaktem Altschnee liegt lockerer und kalter Schnee, der durch den starken Wind zu umfangreichen Triebschneepaketen anwachsen kann. Die Gefahr nimmt mit der Höhe zu, in manchen Bereichen kann schon eine einzige Person Lawinen auslösen. Eine Verbesserung ist in den kommenden Tagen nicht zu erwarten. Fazit der Lawinen-Experten: „Erfahrung und Zurückhaltung sind weiter wichtig.“
Etwas mehr Schnee fiel in Kärnten, wo es rund 40 Zentimeter Neuschnee gab. Einsätze wegen Lawinenabgängen hat es hier am Wochenende nicht gegeben – praktisch überall oberhalb der Waldgrenze wird die Lawinengefahr aber als erheblich eingestuft. Speziell in Oberkärnten würden Triebschneepakete auf einer schwachen Altschneedecke liegen: „Sie können bereits durch eine geringe Zusatzbelastung gestört werden und mittelgroße Lawinen auslösen“, hieß es vom Lawinenwarndienst Kärnten dazu am Montag. In windberuhigten Lagen sei teils auch „verführerisch lockerer Schnee“ zu finden, Tourengeher sollten unbedingt eine „defensive“ Route wählen. In den Hohen Tauern könnte es bereits ab Dienstag wieder schneien.
APA/UT24