von hz 05.12.2021 06:36 Uhr

Zigtausende protestieren gegen Corona-Maßnahmen

Regen Zulauf hat es Samstag zu diversen Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen in Wien gegeben. Insgesamt marschierten rund 42.000 Maßnahmengegner auf der Ringstraße zur Abschlusskundgebung am Ballhausplatz, teilte die Polizei am Abend mit. Auch in Innsbruck gingen Demonstranten auf die Straße.

Demo gegen Coronamaßnahmen - Bild: APA/FLORIAN WIESER

Es gab auch eine Gegendemo mit rund 1.500 Teilnehmern. Diese sammelten sich zunächst am Stephansplatz und marschierten in weiterer Folge zu ihrer Abschlusskundgebung am Karmelitermarkt. Vorfälle gab es auf dieser Versammlung laut Polizei, die insgesamt mit rund 1.200 Kräften im Einsatz stand, keine.

Zahlreiche Verkehrsbehinderungen

Wegen der zahlreichen Marschkundgebungen gab es zahlreiche Verkehrsbehinderungen. Gegen 17.30 Uhr begann sich der große Demozug aufzulösen, anschließend zogen noch größere Gruppen zum Ballhausplatz und Heldenplatz, wo zu lauter Musik gefeiert wurde.

Linke und rechte Gruppierungen

Bereits am früheren Nachmittag sperrte die Polizei Schwedenbrücke und Marienbrücke, weil sich dort rechte und linke Gruppierungen gegenüberstanden – kurzfristig wurden auch Absperrungen durchbrochen. Eine größere Abordnung der Identitären um Martin Sellner mit Transparenten wie „Uns kriegt ihr nie“ und „Wir sind das Volk“ wurde schließlich in Richtung Landstraße umgeleitet und kehrte dann zum Hauptdemozug zurück. Auf der linken Gegendemo lautete das Motto: „Mund-Nasen-Schutz aufsetzen. Gegen Nazis, Staat und Kapital“.

Größte Kritik gegen die Impf-Pflicht

Der Haupt-Demozug wurde um 15.15 Uhr beim Gartenbaukino gestoppt, was kurzfristig zu Unmutsbekundungen und aufgeheizter Stimmung führte. Zu diesem Zeitpunkt reichte der Zug vom Gartenbaukino bis knapp vor den Heldenplatz. Nach einer Viertelstunde ging es dann weiter. Die lauteste Kritik der Maßnahmengegner richtete sich gegen die geplante Impfpflicht – Transparente verkündeten etwa „Impfungen sind Völkermord“ oder „Ungeimpft = natürlich gesund“. Immer wieder trennten sich kleinere und größere Abordnungen vom Demozug, andere vereinigten sich wieder mit diesem – was die Lage entsprechend unübersichtlich machte.

Häufig gesehene Utensilien waren „Nein zum Impfzwang“-Transparente. Ein großer Teil der Teilnehmer trug Österreich-Fahnen, zu sehen waren aber auch steirische sowie ausländische Flaggen – vereinzelt auch Symbole der QAnon-Verschwörungstheoretiker. Viele Personen dürften aus den Bundesländern angereist sein, dementsprechend häufig waren diverse Dialekte zu hören. Rechte Abordnungen gehörten genauso zum Bild wie offenbar direkt aus dem Bewusstseinsseminar angereiste Trommelgruppen.

Viele Familien mit Kindern unter den Teilnehmern

Unter den Teilnehmern befanden sich aber auch viele Familien mit Kindern – dementsprechend auch zahlreiche Transparente wie „Für die Liebe, für die Kinder und alle Menschen“ oder aus dem religiösen Lager „Jesus schützt die Kinder, nicht Impfungen“. Auch Aufschriften wie „Wir sind keine Leibeigenen und keine Untertanen“ oder „Wir denken selbst“ bzw. diverse Abwandlungen davon wurden vor sich hergetragen. Nicht ganz auf der Höhe der Zeit waren dagegen jene mit traditionellen „Kurz muss weg“-Plakaten – einer behalf sich kurzerhand mit dem Durchstreichen des „muss“ und einem darübergeschmierten „ist“.

Die Polizei hatte im Vorfeld dazu aufgerufen, Großversammlungen wegen der derzeitigen Corona-Lage und Ansteckungsgefahr zu vermeiden. Am Heldenplatz wurde auch wiederholt durchgesagt, dass bei der Demo eine FFP2-Maskenpflicht gilt – die überwiegende Mehrheit hielt sich aber nicht daran. Dementsprechend wurde laut Polizei auch häufig eine Verletzung der Maskenpflicht angezeigt.

Demonstration auch in Innsbruck

Auch in der Landeshauptstadt versammelten sich wie jeden Samstag vor dem Landhaus einige hunderte Demonstranten. Ihr Protest richtete sich gegen die Impfpflicht und die Politik, teilt der UT24-Fotoreporter mit.

Alle Bilder: zeitungsfoto.at

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