von hm 31.08.2021 09:55 Uhr

Bürger sammeln Unterschriften gegen SVP-„Alleinherrschaft“

Die Schweiz gilt vielen als Vorbild für direkte Demokratie. Im benachbarten Südtirol allerdings scheinen die Uhren anders zu ticken. Die Landtagsmehrheit aus SVP und Lega schränkte im Juni das Mitbestimmungsrecht der Südtiroler Bevölkerung stark ein. Mit einem Handstreich war die Möglichkeit zur Abhaltung eines Referendums über einfache Landesgesetze getilgt worden. Unter den Bürgern formiert sich nun Widerstand. Die „Initiative für mehr Demokratie“ hat eine Unterschriftenaktion gestartet, damit der Passus erhalten bleibt.

(Foto: Facebook/Initiative für mehr Demokratie)

2009 per Volksabstimmung eingeführt, wollte die SVP das Referendum bereits 2014 wieder streichen, wogegen sich die Bürger bei einer weiteren Abstimmung deutlich aussprachen. Im Juni besiegelte die Landtagsmehrheit aus SVP und Lega mit der Unterstützung des Forza-Italia-Mandatars per Gesetz nun das Aus.

„Sie haben nicht gewusst, was sie beschlossen haben“, sagte Stephan Lausch, Koordinator der „Initiative für mehr Demokratie“, gegenüber UT24. Mit diesem Vorgehen schade sich die SVP im Grunde nur selbst. Er ortet dahinter Druck von Interessensverbänden auf die Landesregierung.

Um zu verhindern, dass das Instrument einfach verschwindet, müssen die Bürgen bis zum 20. September Unterschriften sammeln, um über die Entscheidung des Landtags abzustimmen. Dazu ruft die „Initiative für mehr Demokratie“ mit der Kampagne „Rette das Referendum“ auf.

Zehntausend Unterschriften

„Wir sammeln mit der Unterstützung aller Organisationen, mit denen wir gemeinsam diese Instrumente erwirkt haben, innerhalb Mitte September 10.000 beglaubigte Unterschriften – in den Gemeindeämtern, in Bozen auch in den Stadtviertelzentren und mit ‚fliegenden‘ Beglaubiger. Das Referendum wird wahrscheinlich Anfang 2022 stattfinden“, hieß es seitens der Initiative.

Obwohl das Referendum bisher nie zum Einsatz kam, gab es den Bürgern die Möglichkeit, bei umstrittenen Landesgesetzen einzugreifen. „Genau das wollen SVP und Lega Salvini aber offensichtlich nicht. Sie wollen die Alleinherrschaft. Deshalb versuchen sie jetzt das Referendum wieder abzuschaffen“, zeigte man sich bei der Initiative überzeugt.

Trotz aller Widrigkeiten wie die umständliche Beglaubigung und die Corona-Pandemie sei die Aktion gut angelaufen. „Die Unterschriftensammlung läuft erst seit einer Woche, aber wir haben bereits gute Rückmeldungen aus den Gemeinden bekommen“, bestätigte Lausch das Interesse der Bürger.

Abstimmung über die Beibehaltung

Die Bürger können das Inkrafttreten der Streichung noch selbst verhindern. Jeder zur Wahl des Südtiroler Landtages Berechtigte kann in jedem Gemeindeamt des Landes seine Unterschrift hergeben, damit es zu einer Abstimmung über den Fortbestand der direkten Demokratie auf Landesebene kommt.

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  1. SwissTom
    31.08.2021

    Auf bezahlte SVP Schreiberlinge wie @Brutus und @ Elsa regier i gar nimmer! Seid ihr peinlich! Lächerlich 😂😂
    Um Gottes Willen das die SVP zu solchen Mitteln greifen muss um zu hetzen! 🙈🤦

  2. Elsa
    31.08.2021

    @Swisstom, du darfst anonym Kritik an der Mehrheitspartei üben und sie sogar beschimpfen. Wieviel mehr an Demokratie möchte der werte Herr denn noch haben?
    Wenn er es besser kann, dann kann er sich ja demokratisch zur Wahl stellen…aber wenn er gleich gut Deutsch spricht wie Franz (Ponzen), dann sehe ich für eine politische Karriere schwarz. Eine Karriere am Stammtisch ist jedoch durchaus möglich.

  3. SwissTom
    31.08.2021

    Meine sowieso, Nieder mit der SVP Diktatur. Wir MÜSSEN zurückkehren zur Demokratie!

  4. Elsa
    31.08.2021

    Nur weil Franz mit der SVP unzufrieden ist, heißt das noch lange nicht, dass die Mehrheit diese Meinung teilt – im Gegenteil.
    Es ist wie in anderen Ländern auch. Die Partei wird nicht perfekt sein, nur, es gibt nichts besseres.

  5. FranzK
    31.08.2021

    …meine Unterschrift ist sicher, Kampf den SVP-Ponzen!

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