von ca 31.07.2021 06:00 Uhr

„Was sich zurzeit am Flughafen in Bozen abspielt, ist unfassbar“

Bei der jüngst begonnenen Verlängerung der Landebahn, wurden wasserführende Gräben – die Heimat der größten einheimischen Wechselkrötenpopulation – bei Baggerarbeiten zerstört, berichten die Grünen. „Getötet wurden dabei nicht nur adulte Tiere, sondern der so wichtige Lebensraum ist dahin“.

Flughafen Bozen in Sankt Jakob. (Mattes/PublicDomain)

Diese grüngetupfte Krötenart und deren Lebensraum wären eigentlich europaweit geschützt. „Europaweit… Naja! Hier in Südtirol ticken die Uhren anders“, bekräftigen die Grünen. „Es ist ein echter Bozen-Krimi!“ Aber wer hat’s verbrochen?

Klage eingereicht

Am 3. Mai bekam Hanspeter Staffler die Info, dass bei den Bauarbeiten am Flughafen Amphibienlebensräume zerstört würden, berichten die Landtagsabgeordneten der Grünen. In Folge danach wurde der Verein Herpeton um eine Einschätzung gebeten.

Das Ergebnis: Zerstörung des Lebensraumes für Gelbbauchunken und Wechselkröten. Weshalb Herpeton bereits Anfang Juni eine Klage eingereicht habe.

Die zuständige Landesrätin habe nichts davon gewusst

Die Grüne Fraktion habe bis dato vier Landtagsanfragen gestellt und damit versucht „Licht in die Geschichte“ zu bringen. „Zuerst wusste die zuständige Landesrätin nichts über eine Zerstörung der Lebensräume, dann rechtfertigte sie die Zerstörung mit der ‘öffentlichen Sicherheit‘ und schließlich musste sie zugeben, dass die Landesverwaltung seit 2013 über die Population am Flughafen Bescheid wusste“.

„Wir bleiben dran!“

„Unfassbar“ daran sei jedoch die Tatsache, dass dieses Thema in der UVP für den Flughafenausbau nicht behandelt wurde, obwohl die FFH-geschützte Art der Landesverwaltung bekannt war, unterstreichen die Grünen. Warum aber? „Das Motiv ist noch nicht bekannt aber wir versuchen es mit einer weiteren Landtagsanfrage rauszufinden“ erklärt Hanspeter Staffler.

Ob es jemals gelingen wird, steht in den Sternen. „Wir bleiben dran!“

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