von hm 30.07.2021 20:48 Uhr

Alarm im Weltraum: Software-Problem zündet Triebwerke der ISS

Nach einer Panne an der Internationalen Raumstation ISS haben Experten die Inbetriebnahme des neuen Weltraum-Labors „Nauka“ fortgesetzt. Alle ISS-Systeme funktionierten wieder normal, sagte der Flugdirektor des russischen Teils der ISS, Wladimir Solowjow, der Agentur Interfax zufolge. Noch am Freitag sollten die Kosmonauten die Luke zu dem neuen russischen Modul öffnen und es betreten.

Russisches Modul „Nauka“ dockt an die ISS an. (APA/Roskosmos)

Solowjow nannte eine kurzzeitige Software-Störung als Grund dafür, dass es in der Nacht zu einer ungeplanten Anschaltung der Triebwerke von „Nauka“ gekommen war. Dadurch war die gesamte ISS stark in Bewegung geraten.

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hatte für fast eine Stunde die Kontrolle über die Position der Station im All verloren. In der Folge brach auch der Kontakt zur Crew für elf Minuten ab. Durch einen Notfalleinsatz habe das Problem behoben werden können.

Nach all der Aufregung gab die russische Seite noch in der Nacht Entwarnung: „Auf der ISS ist Ordnung“, schrieb der Chef der russischen Raumfahrtbehörde, Dmitri Rogosin, im Kurznachrichtendienst Twitter. „Die Kosmonauten ruhen sich aus. Das empfehle ich Ihnen auch.“ Roskosmos zufolge arbeiteten Spezialisten vom Flugleitzentrum aus an den Triebwerken des neuen Moduls, um so die Sicherheit der ISS und der Besatzung zu gewährleisten.

Das Labor war am 21. Juli vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan in Zentralasien gestartet und dockte am Donnerstag plangemäß um 15.29 Uhr MESZ am Außenposten der Menschheit an. Roskosmos-Chef Rogosin kündigte für den 24. November den Start eines weiteren Moduls an, das künftig das Andocken von Raumschiffen verbessern soll.

Als Mehrzweckmodul ist „Nauka“ vorrangig für die Forschung gedacht. Es soll aber auch als Mannschaftsquartier mit eigenem Lebenserhaltungssystem dienen. An Bord gibt es auch eine Toilette.

Es misst 13 mal 4,11 Meter und wiegt mehr als 20 Tonnen. Eigentlich sollte „Nauka“ schon 2007 ins Weltall gebracht werden. Probleme hatten aber zu Verzögerungen geführt. Das letzte Modul hatte Russland vor elf Jahren zum Außenposten der Menschheit geschickt.

 

APA

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