von hm 17.05.2021 09:23 Uhr

Türkei erzürnt wegen Israel-Flagge

ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg und Innenminister Karl Nehammer haben die türkische Kritik am Hissen der israelischen Fahne auf Wiener Regierungsgebäuden zurückgewiesen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisierte Bundeskanzler Sebastian Kurz für die Entscheidung scharf. Am Freitag hatte bereits der iranische Außenminister einen Besuch in Wien abgesagt.

Die israelische Flagge auf dem Bundeskanzleramt am Wiener Ballhausplatz. (UT24/hm)

„Dass die konsequente Haltung Österreichs gegenüber dem Terror von einzelnen türkischen Vertretern mit Unterstützung für Islamophobie und Faschismus gleichgesetzt wird, ist verstörend und wirft ein erschreckendes Licht auf deren Weltbild“, teilte Schallenberg mit.

Als Zeichen der Solidarität mit Israel hatten Kurz und Schallenberg am Freitag die israelische Fahne auf dem Bundeskanzleramt und dem Außenministerium hissen lassen (UT24 berichtete). Neben den Oppositionsparteien, die um die Neutralität Österreichs sorgten und vor diplomatischen Folgen warnten, gingen auch die mitregierenden Grünen auf Distanz. Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif sagte bereits einen für Samstag geplanten Besuch in Wien ab.

Kritik aus der Türkei

Schallenberg bezog sich in seiner Reaktion offenkundig auf den türkischen Vizepräsidenten Fuat Oktay, der Bundeskanzler Sebastian Kurz vorgeworfen hatte, mit der Beflaggung „seine Unterschrift unter das von Israel in Gaza verübte Massaker gesetzt“ zu haben. Kurz sei ein „Komplize“ bei der Tötung von Kindern in Palästina, habe „kein Gewissen“ und ermutige die wachsende Islamfeindlichkeit und den Faschismus in Europa.

Erdogans Reaktion

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ließ über seinen Sprecher Ibrahim Kalin ausrichten, dass Österreich durch das Aufziehen der Flagge „Angriffe auf das palästinensische Volk“ bestärke.

Innenminister Karl Nehammer kritisierte daraufhin am Montag bei einer Pressekonferenz die „unrühmliche“ Rolle der Türkei schar kritisiert. Diese Rolle trage „sicher nicht zur Deeskalation, sondern zur Eskalation“ bei. Dem türkischen Präsidenten warf er vor, „Öl ins Feuer“ zu gießen.

Außenminister Schallenberg unterstrich, dass Österreichs Botschaft „unmissverständlich“ sei. Die Gewalt müsse aufhören, und „jedes zivile Opfer ist eines zu viel“. Palästinenser, jüdische und arabische Israelis – alle hätten ein Anrecht darauf, in Frieden und Sicherheit zu leben. „Die Einzigen, die hier ganz offenbar anderer Meinung sind, ist die Terrormiliz Hamas“, so Schallenberg.

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  1. 17.05.2021

    Die Türken sind immer noch traurig, daß Sie selbst es nicht schafften auf den Steffl 1683 den islam.Hlabmond zu hißen

  2. Itstime
    17.05.2021

    Tja, da fehlt´s an Feingefühl . Aber was kann man von denen schon groß erwarten?

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