Wenn Bären ihre Scheu verlieren: „Das muss uns beunruhigen!“
Der Bär hat in der Nacht auf Montag mehrere Nutztiere, darunter sieben Ziegen und einen Ziegenbock, gerissen. Die Tiere waren nur wenige hundert Meter neben dem Hof eingezäunt, berichtet der Marlinger Ortobmann. Erst nach mehreren Versuchen konnte der Bär von dem Bauern sowie herbeigerufenem Jagdaufseher und Feuerwehrleuten vertrieben werden. In den Morgenstunden wurde das Raubtier erneut beim Herumstreifen in der Nähe des Hofes gesichtet.
Angst und Beunruhigung breitet sich aus
Das Verhalten des Bären rufe bei den Bauern und Anwohnern große Beunruhigung hervor: „Wenn Bären ihre Scheu verlieren, sind nicht mehr nur unsere Tiere in Gefahr, sondern auch Menschen in der Nähe“, warnt Ortsobmann Gögele.
Er macht darauf aufmerksam, dass die Bauernfamilien in der Umgebung Angst haben, ihre Kinder im Freien spielen zu lassen und sie morgens auf den Schulweg zu schicken.
Verbreitung stoppen
Gemeinsam mit den Bauernbund-Ortsobleuten von Partschins, Algund, Plaus, Naturns und Tscherms fordert Gögele die politischen Verantwortungsträger auf, dass eine Lösung für das Großraubwild gefunden werde. „Die ungebremste Verbreitung von Bär und Wolf muss gestoppt werden, sonst werden die Probleme immer größer“, betont Gögele.
Herdenschutz biete keine Lösung
Die Bauernbund-Ortsgruppen weisen auch auf drohende Probleme für den Tourismus hin. „Die Gegend rund um das Vigiljoch ist ein touristisch stark genutztes Gebiet. Wenn Bären dieses Gebiet durchstreifen, werden auch Touristen und Wanderer ausbleiben.“
Auch Herdenschutz biete keine Lösung. „Der Bär war selbst durch das Einschreiten des Bauern nicht von seinem Angriff abzubringen. Das muss uns beunruhigen.“