von hm 21.04.2021 13:26 Uhr

Holz auf Schiene: 20.000 Lkw-Fahrten weniger

Die Verlagerung des Gütertransportes von der Straße auf die Schiene ist ein wesentliches Ziel der Tiroler Landesregierung. Ein nächster regionaler Schritt in diese Richtung wurde am Mittwoch in Fügen präsentiert. Mit einem neuen Transportsystem soll die Zillertalbahn dazu beitragen, 20.000 Lkw-Fahrten pro Jahr einzusparen.

Der neue Holzverladeterminal an der Zillertalbahn. (© Land Tirol)

Seit Anfang des Jahres im Probebetrieb und ab Mitte Mai im Regelbetrieb wird das mit der Bahn in Jenbach ankommende Rundholz auf dem neu errichteten Güterverladeterminal mit einem Verladebagger auf speziell adaptierte Waggons der Zillertalbahn verfrachtet und so zur Verarbeitung nach Fügen transportiert.

Es sei damit gelungen, eine nachhaltige Verlagerung von der Straße auf die Schiene zu ermöglichen. Dies werde zu einer spürbaren Verkehrsreduktion und einer damit einhergehenden Entlastung für die Bevölkerung entlang der Zillertalstraße führen, zeigten sich die Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler und Ingrid Felipe überzeugt. Das neue Transportkonzept könne somit 20.000 Lkw-Fahrten jährlich ersetzen.

Neues Konzept für effizienten Transport

Bis Dezember 2013 wurden von der Zillertalbahn bereits Gütertransporte im Auftrag der Firma Binderholz zwischen Jenbach und Fügen durchgeführt. Das seinerzeitige Transportsystem war allerdings kosten- und arbeitsintensiv, so dass es zunächst wieder eingestellt wurde. Im Jahr 2020 wurde ein neuer Anlauf in Richtung Schienentransport gestartet.

Neustart im Vorzeigeprojekt

Neben den Zillertaler Verkehrsbetrieben (ZVB) mit einer Investitionssumme von einer Million Euro und der Firma Binderholz mit 1,5 Millionen Euro waren Land Tirol, die ÖBB-Infra, Rail Cargo Austria, Innofreight Solutions und die Schieneninfrastruktur Gesellschaft (SCHIG) als Projektpartner an der Umsetzung beteiligt.

Nach der im Jänner abgeschlossenen Testphase mit dem Prototyp erfolgte die Bestellung der für die Vollauslastung notwendigen 30 Waggons. Diese wurden bereits geliefert und stehen einsatzbereit am ZVB-Terminal in Jenbach.

Entlastung für Tirols Straßen

Verkehrsreferentin Felipe zog am Mittwoch den Vergleich zum öffentlichen Verkehr: „Es ist wichtig, dass wir Angebote schaffen, die auch im Schienengüterverkehr die berühmte ‚letzte Meile‘ abdecken, um damit viele Lkw-Fahrten von der Straße auf die Schiene verlagern. Dieses Ziel verfolgen wir regional wie im Zillertal, aber selbstverständlich auch auf europäischer Ebene, denn nur so werden wir langfristig eine spürbare Entlastung auf Tirols Straßen erreichen.“

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