von ca 15.04.2021 14:14 Uhr

„Die durchschnittliche Überlebensdauer beträgt 15 Jahre nach Ausbruch“

Eine unheilbare Krankheit hat das Leben von Manuela Hofer geprägt, von welcher ihr Mann und auch ihr Sohn betroffen waren. 25 Jahre lang hat die Frau ihre Lieben gepflegt und sie auf ihren Weg begleitet. Immer wieder wurde ihr der Alltag durch bürokratische Hürden erschwert. Aufgrund dieses Schicksals wandte sich das Team K an die Landesregierung und schlug vor, einen neuen Zugang zu der öffentlichen Verwaltung zu erschaffen. Diese Idee wurde nun jedoch von der politischen Mehrheit abgelehnt.

Symbolbild: Landesrettungsverein Weißes Kreuz

„Die durchschnittliche Überlebensdauer beträgt 15 Jahre nach Ausbruch. Im Endstadium der Krankheit sind Betroffene meist bettlägerige Pflegefälle“, berichtet Manuela Hofer.

„25 Jahre lang habe ich meine Familienangehörigen gepflegt und war dabei oft auch auf Hilfe angewiesen. Doch jeder Behördengang stellte für mich einen großen Kraftakt dar.“

Ein kräftezehrender Akt

„Ich habe die Situation von Manuela Hofer vor zwölf Jahren als Journalist kennengelernt und darüber berichtet. Damals sagte mir Manuela Hofer, dass ihr oft einfach die Energie gefehlt hat, um sich nebenbei auch noch durch den Informations-, Förder- und Beitragsdschungel zu arbeiten“, berichtet der Team K Abgeordnete, Alex Ploner.

Vision in den Landtag gebracht

„Warum kann es in Südtirol nicht auch sogenannte Social Coaches geben, die mit dem Computer unterm Arm zu den Betroffenen nach Hause kommen?“, fragt sich Ploner. Vor Ort könnten dann Ansuchen gemacht werden und essentielle Informationen gegeben werden.

Um diese Frage nachzugehen, habe der Landtagsabgeordnete die Idee „einer neuen zukunftsfähigen Dienstleistung der öffentlichen Verwaltung“ in den Landtag gebracht.

Unnötige Behördengänge erschweren die Situation

Menschen welche sich mit der öffentlichen Verwaltung auseinandersetzen müssen fühlten sich von den zahlreichen Behördengängen nicht nur überfordert, sondern würden vor allem das andauernde ‘Bittstellertum’ als eine Zumutung empfinden, berichtet Ploner.

„Ich habe mir die Frage gestellt, warum in Zeiten der Digitalisierung die öffentliche Verwaltung nicht zu den Menschen nach Hause kommen könne. Auf diese Weise würden bürokratische Hürden für viele Menschen in Südtirol, die Angehörige pflegen und Anrecht auf soziale Leistungen haben, abgebaut”.

Von der Mehrheit abgelehnt

Der Antrag des Team K und damit die Idee, welche Manuela Hofer vor vielen Jahren geäußert hatte, wurde am Mittwoch im Landtag von der politischen Mehrheit abgelehnt, bedauert der Landtagsabgeordnete.

„Landesrätin Deeg hat die Ablehnung mit der mangelnden Neuerung des Vorschlages argumentiert und dass es schon genügend Angebote gäbe.“

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  1. Diandl
    15.04.2021

    Typisch Deeg! Sie hört nicht zu. Wenn die pflegende Angehörige abends zu k.o. ist, um sich noch lange mit Bürokratie und evtl. Unterstützungen zu beschäftigen, ist das LR Deeg kein Schulterzucker wert. “Es gibt genug Angebote!”, ist alles, was ihr dazu einfällt.
    Ploners Bemühungen in Ehren, aber richtig geholfen ist einer überforderten Pflegerin damit nicht, wenn ein “Krawattlmensch” zu ihr kommt und einmal eine halbe Stunde beim Zettelausfüllen hilft. Anderswo muß angesetzt werden – wenn denn ein Wille zur Unterstützung vorhanden ist!

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