von fe 17.10.2020 12:04 Uhr

Merkel ruft zu Reise- und Kontaktbeschränkungen auf

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat einen dringenden Appell zur Eindämmung der Corona-Pandemie an die Bürger gerichtet. Sie rief die Menschen in Deutschland am Samstag auf, ihre Kontakte außerhalb der Familie deutlich einzuschränken und auf alle Reisen zu verzichten, die nicht zwingend notwendig sind. “Spätestens seit dieser Woche wissen wir: Wir sind jetzt in einer sehr ernsten Phase der Corona-Pandemie”, sagte die Kanzlerin in ihrem wöchentlichen Podcast.

APA (dpa)

“Die Pandemie breitet sich wieder rapide aus, schneller noch als zu Beginn vor mehr als einem halben Jahr.” Nun zähle jeder Tag. In dieser Lage reiche es nicht mehr aus, Abstand zu halten und Maske zu tragen. “Wir müssen jetzt noch weiter gehen. Die Wissenschaft sagt uns klar: Die Ausbreitung des Virus hängt direkt an der Zahl der Kontakte, der Begegnungen, die jeder von uns hat”, sagte Merkel.

Wenn jeder seine Begegnungen außerhalb der eigenen Familie eine Zeit lang deutlich verringere, dann könne es gelingen, den Trend zu immer mehr Infektionen zu stoppen und umzukehren. “Genau das ist heute mein Appell an Sie: Treffen Sie sich mit deutlich weniger Menschen, ob außerhalb oder zu Hause.” Zugleich rief Merkel die Bürger zu einem weitgehenden Reiseverzicht auf. “Ich bitte Sie: Verzichten Sie auf jede Reise, die nicht wirklich zwingend notwendig ist, auf jede Feier, die nicht wirklich zwingend notwendig ist. Bitte bleiben Sie, wenn immer möglich, zu Hause, an Ihrem Wohnort”, sagte sie.

Der vergleichsweise entspannte Sommer sei vorbei, nun stünden schwierige Monate bevor. “Wie der Winter wird, wie unser Weihnachten wird, das entscheidet sich in diesen kommenden Tagen und Wochen. Das entscheiden wir alle durch unser Handeln”, mahnte Merkel. “Wir müssen jetzt alles tun, damit das Virus sich nicht unkontrolliert ausbreitet. Dabei zählt jetzt jeder Tag.” Dafür müssten die Kontaktpersonen jedes infizierten Menschen benachrichtigt werden, um die Ansteckungsketten zu unterbrechen. Die Gesundheitsämter leisteten dabei Großartiges, aber wo die Zahl der Infizierten zu hoch werde, kämen sie nicht mehr hinterher.

Sie wisse, dass der Verzicht auf Reisen und Kontakte eine harte Einschränkung sei. “Aber wir müssen ihn nur zeitweilig leisten und wir leisten ihn letztlich für uns selbst: Für die eigene Gesundheit und die all derer, denen wir eine Erkrankung ersparen können”, sagte die Kanzlerin. Es gehe darum, dass das Gesundheitswesen nicht überfordert werde, Schulen und Kitas (Kindertagesstätten) geöffnet blieben und die Wirtschaft am Laufen gehalten werde. Deutschland sei bisher vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen, weil die Menschen zusammengehalten und die Regeln aus Rücksicht und Vernunft befolgt hätten. “Das ist das wirksamste Mittel, das wir zurzeit gegen die Pandemie haben. Jetzt ist es nötiger denn je.”

Das Robert-Koch-Institut hatte zuvor den dritten Tag in Folge einen Rekordwert bei den Neuinfektionen gemeldet. Es gebe 7.830 neue Fälle, teilten die Experten mit. 33 Menschen seien an oder mit dem Virus gestorben. Merkel hatte sich bei einer Krisensitzung mit den Ministerpräsidenten am Mittwoch nicht mit der Forderung nach härteren Einschränkungen durchsetzen können.

APA

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  1. swiss-austrianer
    19.10.2020

    Ja Frau Merkl, machen Sie das auch den “Flüchtlingen” klar und handeln sie auch konsequent danach!


  2. 18.10.2020

    Flüchtlinge brauchen keine Beschränkung, weil Sie Neiemand aufhalten will, sind doch Alles
    Ärzte und Krankenpfleger, so wurde 2015 Behauptet.Und was Multikulti-BRD betrifft, die Ansprache in arabischer
    Sprache wäre angebrachter, denn Jeder weiss unter vorgehaltener Hand (Maske) wer sich am wenigsten an die Regeln hält.
    Sichabars-Teestuben
    Puffs – Hochzeitsgesellschaften mit über 700 Pers usw

  3. swiss-austrianer
    17.10.2020

    Und was ist mit den Reisebeschränkungen für die “Flüchtlinge”, welche zu tausenden in Europa einfallen. Merkl will ja sogar Flüchtlinge aus Griechenland anfordern, damit dort noch mehr zum Nachströmen kommen.

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