Der Lichtschwindel: Es gibt eine Spur

Der Südtiroler Sanitätsbetrieb hat am Freitag die Bevölkerung vor einer Betrugsmasche gewarnt (UT24 berichtete). Im Namen des Sanitätsbetriebes kontaktierten Betrüger telefonisch ahnungslose Bürger und boten eine „Lichttherapie“ an. Diese soll bei einem Hausbesuch durchgeführt werden, wobei die erste Sitzung angeblich kostenlos abgewickelt wird.

Auf Anfrage von UT24 bestätigte ein Sprecher des Sanitätsbetriebes, dass vorwiegend ältere Menschen von dem Schwindel betroffen seien. Verwandte oder Bekannte hätten ein Treffen aber am Ende verhindert. Wer genau dahinter stecke, ist dem Gesundheitsbetrieb noch nicht bekannt.

Ein möglicher Hinweis auf eine vermeintliche Täterschaft findet sich am selben Tag im „Dolomiten“-Markt, einem Anzeigenblatt der Athesia-Gruppe. Darin heißt es in einer gleich mehrfach erschienenen Anzeige wortwörtlich: „Krisensichere Tätigkeit im Gesundheits-Außendienst. Keine Vorkenntnisse erforderlich, da gründliche Schulung, monatlich 7.500 Euro. Pkw erforderlich“.

Mehrere telefonische Kontaktversuche von UT24 unter der angegebenen italienischen Telefonnummer blieben unbeantwortet. Ein Firmenname fehlt im Inserat zwar gänzlich, jedoch weist das WhatsApp-Profilbild auf ein in Deutschland registriertes Unternehmen mit einer weiteren Niederlassung in Österreich hin. Brisant: Der Betrieb bietet Lichttherapien an.

Bei der dort angeführten deutschen Telefonnummer antwortete allerdings ein Service-Center, welches unter anderem Unternehmensgründungen, Mietbüros und Telefonanschlüsse für Dritte anbietet. Dort hieß es auf UT24-Anfrage, dass die Lichttherapie-Firma kein Kunde mehr sei. Bei der Rufnummer der österreichischen Niederlassung antwortete niemand.

Eine Spur führt allerdings in einem zweiten Moment auch nach Südtirol. Wird die Webseite auf Italienisch umgestellt, taucht im Impressum plötzlich eine Südtiroler Adresse auf. Eine Telefonnummer ist allerdings nicht zu finden.

Ob die Spur in die richtige Richtung geht oder ob es sich um reinen Zufall handelt, könnte sich schon bald zeigen. Der Sanitätsbetrieb selbst hat rechtliche Schritte angekündigt. Jenen Bürgern, denen im Namen des Südtiroler Sanitätsbetriebes telefonisch eine „Lichttherapie“ angeboten wird, sollten dieses Angebot ignorieren und eventuell das Telefonat den Ordnungskräften melden, empfiehlt der Gesundheitsbetrieb.