von su 01.05.2020 07:21 Uhr

Corona: „Unsicher ist, ob es einen Rückfall gibt“

Für den Brunecker Arzt Alex Mitterhofer bleibt es unsicher, dass es nach dem „Durchstarten“ nicht zu einem Rückfall kommt. Der Mediziner plädiert deswegen dringend für ein Frühwarnsystem.

Dr. Alex Mitterhofer, Coronabild-Montage UT24

Im Gespräch mit UT24 gibt sich der Pusterer Mediziner, bescheiden als „nicht den großen Wissenschaftler“, aber als jemanden, der frei denken darf.

„Ich lebe als Hausarzt unter den Leuten. Kein Leben im Elfenbeinturm, als immateriellen Ort der Abgeschiedenheit und der Unberührtheit, sondern ein Leben wie wir alle“.

Wann wir einen Schritt zurück machen sollten

Die Covid-Situation, so Mitterhofer, hat sich zweifelsohne beruhigt. Nun heißt es „langsam ans Durchstarten zu denken. Darüber sind wir uns in Südtirol wohl alle einig“, urteilt der Arzt.

„Unsicher ist ob es dadurch einen Rückfall gibt“, gibt sich Mitterhofer vorsichtig.

„Wir brauchen somit dringend ein Frühwarnsystem, das uns signalisiert, wann wir lieber wieder einen Schritt zurück machen sollten“.

Es gibt solche Gefahrenthermometer, das sind Statistikberechnungen, z.B. der RO, die sogenannte Basisreproduktionszahl, ist dabei nur eine von vielen dieser Ansteckungsindices, beschreibt der Arzt den medizinischen Anforderungskatalog.

Statistiker und Epidemiologen gefragt

„Wir sollten also dringend beginnen, eine Art statistisches Corona- Frühwarnsystem zu aktivieren, welches uns täglich oder wöchentlich die lokale Infektionsgefahr aufzeigt und danach richten sich unsere Aktivitäten“, so Mitterhofers Plädoyer.

Für den Arzt ist es eine Art Lawinenfrühwarnsystem, das mir zeigt ob ich meine geplante Skitour sicher durchziehen kann oder lieber daheimbleibe.

„Ich denke, ab nun sind die Statistiker und Epidemiologen gefragt“, sagt Mitterhofer.

Höchstens ein Bauchgefühl

Die Politik brauche, laut Mitterhofer, dringend so einen Gefahrengradmesser, als Grundlage für weitere Entscheidungen.

Für den Brunecker Arzt sagen isolierte Daten von Infizierten, Verstorbenen und Genesenen wenig aus, geben höchstens ein Bauchgefühl und das ist zu wenig.

„Wenn Entscheidungen getroffen werden müssen braucht es zu deren Rechtfertigung harte Daten“, ist Mitterhofer überzeugt.

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  1. Cronos
    01.05.2020

    Das Problem ist, dass gewisse Berufsgruppen und Gesellschaftsschichten die Schutzvorschriften eher locker nehmen. Die Gefahr, sich zu infizieren, wird vielfach bagatellisiert und Lockerung des lockdowns falsch interpretiert.

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