Carabinieri schließen Lebensmittelgeschäft in Lana

Vor dem Lebensmittelgeschäft Zöggeler in der Boznerstraße steht seit kurzem ein Schild. „Vorläufig geschlossen. Anordnung der Carabinieri von Lana. Wegen Verstoß der Masken. Keine Vorwarnung der Schließung“, ist darauf zu lesen. Eine Kontrolle der Carabinieri habe laut Bürgermeister Harald Stauder ergeben, dass mehrere Corona-Bestimmungen nicht eingehalten worden sind. Deshalb muss das Geschäft für drei Tage zusperren.

Noch am Montag hatte Stauder gemeinsam mit dem Kommandanten der Ortspolizei Schutzmasken im Geschäft hinterlegt. „Uns als Gemeinde wurde einige Male zugetragen, dass man kontrollieren sollte“, sagt Stauder zu UT24.

Laut dem Bürgermeister sei das Geschäft vor rund zehn Tagen bereits einmal mündlich verwarnt worden. Am Donnerstagnachmittag wurde der ehemalige Chef Luis Zöggeler von den Carabinieri ohne Mundschutz hinter der Wursttheke angetroffen, als er laut eigener Aussage gerade etwas kontrollieren wollte.

„Es war ein Fehler“, räumt Zöggeler gegenüber UT24 ein. Er sei zwar kein Angestellter des Familienbetriebs mehr, aber immer noch Familienmitglied. Die Strafe von insgesamt 500 Euro lässt er sich gefallen, dass das Biofachgeschäft nun bis Montag zusperren muss, hält er für völlig überzogen.

„Ich finde das eine bodenlose Frechheit. Wir sind ein kleines Lebensmittelgeschäft und müssen eh schon kämpfen“, sagt Zöggeler. Er rechnet durch die dreitägige Schließung mit einem Schaden von rund 20.000 Euro. Diese Summe ergibt sich aus den bereits gemachten Bestellungen die nicht verkauft werden können und den Umsatzverlust durch die Schließung. Zöggeler zufolge habe es keine schriftliche Vorwarnung gegeben. „Wir Kleinen werden behindert, anstatt gefördert. Bei den Großen traut sich keiner“, sagt er.

Außerdem beteuert Zöggeler, dass die Hygienemaßnahmen eingehalten worden seien. „Wir haben Desinfektionsmittel stehen, überall den Sicherheitsabstand eingehalten. Die Maskenpflicht ist erst seit heute offiziell, wie man in den Zeitungen liest“, sagt Zöggeler.

Laut Bürgermeister Harald Stauder ist die Nahversorgung trotz der Schließung des Lebensmittelgeschäfts gewährleistet, weil sich in unmittelbarer Nähe weitere Supermärkte befinden. Auch würden sich fast alle Lananer diszipliniert verhalten. Jeder Haushalt hat eine Schutzmaske erhalten, welche die Gemeinde über die Kontakte eines örtlichen Unternehmers nach China organisieren konnte.

„Wir sehen fast nur noch Menschen mit Maske auf der Straße. Auch die Supermärkte bescheinigen, dass fast alle einkaufenden Bürger eine Maske anhaben. Ohne Maske betritt man in Lana kein Geschäft mehr“, sagt Stauder. Es seien auch schon Kunden aufgrund von fehlendem Mundschutz aus Geschäften verwiesen worden.