von su 20.01.2020 06:14 Uhr

Expedition Tamara Lunger: Simone Moro stürzt in Gletscherspalte

Die Winterüberschreitung von Gasherbrum I (8080 Meter) und Gasherbrum II (8035 Meter) der beiden Extrembergsteiger Tamara Lunger aus Gummer und des Wahlbozners Simone Moro sind von einem schweren Zwischenfall begleitet worden. Am Samstag stürzt Moro in eine Gletscherspalte. Er schlägt mehrmals an den Eiswänden auf. Auf Facebook hat Lunger einen dramatischen Bericht dazu veröffentlicht.

Tamara Lunger (Bild: Facebook)

„Vielleicht muss ich meine Ziele ändern?“, schreibt die Extrembergsteigerin Tamara Lunger, an den Beginn ihres Berichtes, den UT24 nachstehend vollinhaltlich veröffentlicht:

„Manchmal will man vielleicht zu viel, aber gestern war es wirklich nicht so! Wir wollten einfach nur hinauf ins camp 1 zum Schlafen. Wir waren schnell und glücklich (zumindest ich). Wir haben die Stufe überquert und das Wetter wurde schlechter, aber uns fehlte nicht mehr viel zu unserem sicheren Schlafplatz. Den Weg zu finden schien uns einfacher als sonst, aber wie immer waren wir sehr aufmerksam und vorsichtig unterwegs.
Aber dann, als ich das steile Stück erreichte und Simone nachkommen lassen wollte, machte er seinen ersten Schritt und ich sah ihn schon im Loch verschwinden. Mir schnürte es die Hand (vor allem den Daumen) ab und ich bin eineinhalb Meter vor dem Loch liegen geblieben. Ich habe alles versucht, die Zeit schien unendlich aber ich konnte mich zum Glück, von den Todesgedanken lösen. Wir haben beide alles getan, um Simone aus dem 20m tiefen Loch herauszubekommen. Wir sind jetzt sicher, aber meine Hand hat schwer darunter gelitten, ich hatte die 90kg von Simone mit Rucksack 2min lang auf meinem Daumen (ich dachte ich müsse mich zwischen dem Verlieren meiner Hand oder dem Tod entscheiden). Ich habe geschrieen wie jemand der gerade umgebracht wird, es war mir klar, was gerade im Gange war. Die ganze Arbeit musste mit einer Hand gemacht werden, zwischen Tränen und Vertrauen.
Jetzt hat Simone die Evakuierung organisiert, um uns erstmal durchchecken zu lassen.
Ich bin traurig und nachdenklich…”

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