Mehrere Tote nach Schüssen in Krankenhaus
Der Todesschütze ist nach ersten Informationen auf der Flucht. “Wir wissen nicht, was die Motive dieses Menschen waren”, sagte Regierungschef Babis. Er gehe davon aus, dass es die Tat eines möglicherweise psychisch kranken Einzeltäters gewesen sei und keine allgemeine Bedrohungslage in Tschechien vorliege. Nach Angaben der Klinik handelt es sich bei den Opfern um Patienten der Erstversorgungsambulanz der Traumatologie.
Der Schütze soll nach Angaben der Polizei eine schwarze Jacke tragen und rund 1,80 Meter groß sein. Die Behörden veröffentlichten ein Fahndungsfoto und mahnten die Öffentlichkeit zur Vorsicht. Auch die Polizei konnte zunächst keine Angaben zum Hintergrund der Gewalttat im Universitätsklinikum von Ostrava machen.
Tschechiens Innenminister Jan Hamacek hatte der Agentur CTK zunächst nur bestätigt, dass es mehrere Tote gegeben habe. Die Polizei sei mit zahlreichen Beamten und einem Sondereinsatzkommando an Ort und Stelle, auch ein Hubschrauber sei im Einsatz. Hamacek und Regierungschef Babis sagten alle Termine ab und machten sich auf den Weg nach Ostrava.
Augenzeugen berichteten Medien, dass sie Schüsse aus dem Bereich der Notaufnahme gehört hätten. Die Universitätsklinik in der Industriestadt hat rund 1.200 Betten. Mitarbeiter der Klinik wurden angewiesen, ihre Abteilungen nicht zu verlassen. “Wir sind alle nervös”, sagte eine Medizinerin der Agentur CTK. Das Krankenhaus war geschlossen, es wurden keine neuen Patienten aufgenommen. Auch das angrenzende Universitätsgelände wurde abgeriegelt.
Die Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien setzte einen Krisenstab ein. Ostrava ist mit rund 290.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Tschechiens und Verwaltungszentrum der mährisch-schlesischen Region. Die Stadt liegt an der Nordostgrenze Tschechiens, zehn Kilometer südwestlich von Polen und 50 Kilometer nordnordwestlich der Grenze zur Slowakei.
APA