von ih 08.12.2019 07:47 Uhr

Trauer und Bestürzung nach tödlicher Attacke in Augsburg

Bei einem Streit mit einer Gruppe junger Männer ist in der bayerischen Stadt Augsburg ein 49 Jahre alter Mann angegriffen und getötet worden. Zusammen mit seiner Frau und einem befreundeten Ehepaar war er am späten Freitagabend in der Innenstadt unterwegs, als sie auf die Gruppe stießen. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, kam es aus noch unbekannter Ursache zum Streit. Die Täter sind flüchtig.

APA (dpa)

Nach der tödlichen Attacke herrschte in der Stadt Trauer und Entsetzen. Am Tatort, dem zentralen Königsplatz, legten Menschen am Samstagabend Blumen nieder, Kerzen und Grablichter brannten. Bürgermeister Kurt Gribl zeigte sich bestürzt über die Tat. Die Stadt sei Schauplatz einer folgenschweren Gewalttat geworden, schrieb er auf seiner Facebook-Seite. “Unser aller Mitgefühl gehört den Hinterbliebenen des Verstorbenen, seinen Freunden und Kollegen bei der Stadt Augsburg, insbesondere den Kameradinnen und Kameraden bei der Berufsfeuerwehr.”

Bei ihren Ermittlungen konzentriert sich die Polizei gegenwärtig auf mögliches Bild- und Video-Material rund um den Tatort. In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft könnte das Material noch am Sonntag zur Unterstützung einer Öffentlichkeitsfahndung veröffentlicht werden, sagte ein Polizeisprecher am Abend auf Anfrage.

Zur mutmaßlichen Nationalität oder einem ethnischen Hintergrund der Täter machte die Polizei keine Angaben. Obwohl oder gerade weil der Öffentlichkeit keine entsprechenden Fakten vorlagen, wurde in sozialen Medien am Samstagabend heftig über einen möglichen Migrationshintergrund der Täter spekuliert, verbunden mit Schuldzuweisungen und Vertuschungsvorwürfen an Behörden, Medien und Politik.

Zum Tathergang ist bisher bekannt, dass einer der jungen Männer aus der Gruppe dem Opfer gegen den Kopf schlug. Der 49-Jährige aus dem Landkreis Augsburg stürzte und blieb am Boden liegen. Auch der 50-jährige Begleiter wurde geschlagen und im Gesicht verletzt, die Frauen wurden dagegen nicht angegangen. Notärzte versuchten noch, den 49-Jährigen wiederzubeleben – jedoch ohne Erfolg: Der Mann starb noch im Rettungswagen. Er war Mitglied der Berufsfeuerwehr Augsburg, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Kriminalpolizei richtete eine 20-köpfige Ermittlungsgruppe ein.

Wahrscheinlich handelte es sich bei der Tat um eine Zufallsbegegnung. Immer wieder kommt es zu spontanen Gewalttaten. So wurde im Frühjahr in München ein 17-Jähriger durch Stichverletzungen wegen eines Streits um ein Handy getötet. Zuvor waren zwei Gruppen Jugendlicher aufeinandergetroffen. Der Täter wurde später im Ausland gefasst.

Im August wurde ein 36-Jähriger im oberfränkischen Kronach bei einem Streit durch Tritte gegen den Kopf schwer verletzt. Das Opfer war in der Nacht auf eine Gruppe von Männern getroffen. Drei davon gingen laut Polizei auf den 36-Jährigen los und traten noch auf ihn ein, als er am Boden lag. Der 18-Jährige Haupttäter konnte ermittelt werden.

APA

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