von red 23.10.2019 14:21 Uhr

Verschwenden Abgeordnete Steuergeld?

Eine Abgeordnete des Deutschen Bundestages hat ihre Mitarbeiter dazu aufgefordert, Büromaterial auf Kosten der Steuerzahl zu kaufen, bevor die dafür vorgesehenen Gelder verfallen. Allerdings ging ihre Aufforderung nicht nur an ihre Mitarbeiter, sondern an einen weitaus größeren Personenkreis.

Symbolbild, Quelle: APA (dpa/Archiv)

Die Abgeordnete der CDU-Bundestagsfraktion Antje Lezius hat mit einem kuriosen E-Mail für aussehen gesorgt. Der Sachverhalt begann damit, dass die Politikerin eine Erinnerungs-E-Mail des Referats „Zentrale Bedarfsdeckung und Logistik“ für die Beschaffung von Büromaterial erhielt. Jedem Abgeordneten und seinen Mitarbeitern stehen 12.000 Euro für diesen Ausgabenbereich zur Verfügung. Nachdem Lezius diesen Betrag noch nicht ausgegeben hatte, wurde sie von der Zentrale an die noch zur Verfügung stehenden Gelder erinnert.

Die freudige Redaktion der CDU-Sekretärin folgte prompt: Sie leitete das Schriftstück an ihre Mitarbeiter weiter. In diesem hieß es laut Informationen der Jungen Freiheit: „Also, jetzt geht’s ans Einkaufen“ und „Bitte Plan erstellen, was wann für wen beschafft werden muss“. Die E-Mail landete durch die „allen Antworten“-Option allerdings bei weiteren Bundestagsbüros, deren Mitarbeiter sich einen Spaß daraus machten.

„Liebe Frau Lezius, ich wünsche mir ein Pony“, schrieb ein Mitarbeiter eines Abgeordneten der Jungen Freiheit zufolge. „Warum so bescheiden? Wir wollen kein kleines Pony, wir wollen den ganzen Ponyhof“, soll hingegen ein anderer geantwortet haben.

Laut der Jungen Freiheit häufen sich aufgrund des zu verfallen drohenden Budgets die Bestellungen der Abgeordneten gegen Ende des Jahres. Für Schlagzeilen sorgten bereits teure Montblanc-Füllfederhalter oder andere kostspielige Annehmlichkeiten.

In einer früheren Version dieses Beitrags wurde der Bundestagsabgeordneten Antje Lezius irrtümlicherweise das Zitat „Alles muss raus“ zugeschrieben. Lezius hat diese Aussage so nicht getätigt, es handelte sich hierbei lediglich um die Titelzeile der deutschen Wochenzeitung Jungen Freiheit. Die Redaktion bittet um Verzeihung.

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