Ärztin zu Südtiroler Seniorin vor Not-OP: „Siamo in Italia“
Vor einigen Tagen musste eine ältere Frau aus einem Südtiroler Tal im Bozner Krankenhaus einer Notoperation unterzogen werden. Wie standardmäßig vorgesehen, wurde unmittelbar vor dem Eingriff eine Visite durchgeführt. Diese übernahm eine Ärztin aus einem norditalienischen Krankenhaus, mit dem der Südtiroler Sanitätsbetrieb ein Abkommen abgeschlossen hat.
Die Ärztin klärte die Frau in italienischer Sprache über den Eingriff auf. Nach ein paar Minuten sagte die Seniorin, dass sie leider nichts verstehe. Auch das anwesende Personal wies die Doktorin darauf hin, dass die Patientin der italienischen Sprache nicht ausreichend mächtig sei. Infolgedessen habe die Ärztin aufbrausend reagiert. „Qui siamo in Italia, mica in Germania! Parlare italiano é obbligatorio“, soll sie die ältere Dame angefahren sein, wie UT24 aus gut informierter Quelle erfuhr.
Solche und ähnliche Vorfälle sollen im Bozner Krankenhaus mittlerweile an der Tagesordnung stehen. Vor allem in Bereichen mit einem hohen „Turnover“ arbeiten viele einsprachig-italienische Ärzte, wie UT24 in Erfahrung brachte. Diese würden sich meist nicht um den Zweisprachigkeitsnachweis bemühen und nach zwei bis drei Jahren das Krankenhaus wieder verlassen.