von su 11.07.2019 18:21 Uhr

Offener Brief von Johann Gudenus

Johann Gudenus, ehemals enger Mitarbeiter von H.C. Strache hat sich mit einem Offenen Brief in Facebook an alle gewandt, welche in seinem Schweigen in der Causa „Ibiza-Gate” eine dubiose Rolle als Mittäter vermuten und Gudenus böswilliges Handeln unterstellen.

APA

Gudenus arbeite nach eigenen Angaben, sehr wohl an der Aufklärung mit und dank seines kooperierenden Verhaltens, motivierte Aufdecker, wie auch die ermittelnde Staatsanwaltschaft, würde man laufend vorankommen.

Niemals hätte Gudenus seinen langjährigen Freund Heinz Christian Strache und/oder der Partei (und somit auch ihm selbst) absichtlich geschadet. Die Gerüchte, er hätte für sein Verhalten in dieser Causa auch noch Geld kassiert, sind schlicht und einfach – bösartige Unterstellungen, resümiert Gudenus. „Ich behalte mir rechtliche Schritte vor“, so Gudenus.

UT24 veröffentlicht das weitere Schreiben vollinhaltlich:

Was allerdings stimmt, ist, dass ich mich wochenlang medial zurückgehalten habe, aber dafür hatte ich gute Gründe:

1. Der Schutz meiner Familie.

Als das Video herauskam, war meine Frau im 5. Monat schwanger. Da unverständlicherweise auch in Ihrem Fall kein Wert weder auf Datenschutz noch auf Privatsphäre gelegt wurde und sie aufgrund dieser unerwarteten Umstände mit mehr Stress konfrontiert war, als sie zum damaligen Zeitpunkt bewältigen konnte, ist sie erkrankt und hatte mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Es stand eine Frühgeburt im Raum. Die Situation konnte Gottseidank stabilisiert werden. An dieser Stelle ein Dank an meine wunderbare und starke Frau, ohne die das alles wohl unbewältigbar wäre.

2. Das Wohl der Partei.

Jeder der mich kennt, weiß, dass ich 25 Jahre lang mit Herz und Seele bei der FPÖ war. Als sich herausgestellt hat, dass die angebliche Investorin in Wahrheit nicht mehr als ein mit krimineller Energie und geheimdienstlicher Finesse geladener Lockvogel war, dass uns diese gemeinsam mit ihren Komplizen in eine Falle gelockt und in privater Atmosphäre unter Verletzung einschlägiger strafrechtlicher Normen rechtswidrig gefilmt hat, musste ich diesen (immer noch tiefsitzenden) Schock erst einmal verarbeiten. Nachdem mein langjähriger Freund Heinz Christian Strache am Tag nach der Veröffentlichung des berühmt-berüchtigten Videos zurückgetreten ist, bin ich ihm gefolgt. Ich folgte ihm, weil mich meine damalige Naivität und Leichtgläubigkeit wütend machten und ich daraus Konsequenzen ziehen wollte. Ich war der Meinung, dass eine klare Trennlinie zu der Partei notwendig war.

3. Ungestörtes Ermitteln.

Da ich kurz nach der Veröffentlichung des Videos auch nicht genau wusste, was da eigentlich geschah oder wer dahinter steckt, wollte ich mit keinen Halbwahrheiten und nicht geprüften Informationen an die Öffentlichkeit gehen. Stattdessen habe ich mich darauf fokussiert, aus dem Hintergrund an der Aufklärung zu arbeiten.

Leider hat sich herausgestellt, dass diese Vorgehensweise bei einigen für Unverständnis sorgte und dass ich durch mein gutgemeintes mediales Schweigen zu viel Platz für Spekulationen und Verbreitung bösartiger Lügen ließ.

Ich habe nicht böswillig, sondern gutgläubig gehandelt: Ich habe mich auf das Wort eines Rechtsanwaltes (der uns mehrmals versicherte, dass die falsche Investorin seine langjährige Klientin sei, ehrliche Absichten habe und auch entsprechende Unterlagen samt Kontoauszügen und Passkopien dazu vorgelegt hat) und befreundeter Immobilienmaklerin vertraut und somit leider wahrscheinlich den größten Fehler meines Lebens gemacht.

Und: ich halte zwar ruhig, aber weiß mich zu wehren. Alle bösartigen Unterstellungen und Gerüchte, egal ob in Medien oder von Einzelpersonen werden rechtlich geprüft. Mein Anwalt weiß, was zu tun ist.

Alles Liebe,
Johann Gudenus

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