von fe 20.06.2019 11:42 Uhr

Transit – Alpenkonvention und Nordtiroler Maßnahmen

Die Aussagen von Thomas Baumgartner und der Handelskammernn bezüglich Alpenkonvention und Nordtiroler Maßnahmen gegen den ausufernden Transitverkehr auf der Brennerachse können laut dem Dachverband für Natur- und Umweltschutz nicht unbeachtet bleiben. Vorsitzender Klauspeter Dissinger reagiert in einer Stellungnahme.

© Land Tirol/Sedlak

Die von der Nordtiroler Politik ergriffenen Maßnahmen, wie die Blockabfertigung, das sektorale Fahrverbot und das Nachtfahrverbot zum Schutz der entlang der Transitroute lebenden Bevölkerung, sind laut Dissinger sehr wohl sinnvoll und wären auch auf Südtiroler Seite begrüßenswert. „Durch die Blockabfertigung wird nämlich nur eine begrenzte Anzahl von LKWs pro Stunde durchgelassen und das sektorale Fahrverbot bewirkt, dass sperrige Güter anstatt auf der Straße auf der Schiene transportiert werden müssen. Zusätzlich sorgt das Nachtfahrverbot zumindest in den Nachtstunden für eine Entlastung der transitgeplagten Bevölkerung. Es wäre also sinnvoll, dass diese Maßnahmen auch auf die restliche Euregio ausgedehnt werden. Diesbezüglich geht unser Appell an die Landeshauptleute von Südtirol und dem Trentino, dies zu verwirklichen“, heißt es.

Nicht nachvollziehbar ist für den Dachverband für Natur- und Umweltschutz, dass die Frächterlobby sich einerseits durch diese Maßnahmen über zu lange Wartezeiten beklagt, andererseits aber zum Teil lange Umwege in Kauf nimmt, um Geld zu sparen. Dies beziehe sich vor allem auf die Transporte von der westlichen Poebene ins westliche Mitteleuropa und umgekehrt. Anstatt die kürzere Strecke über die Schweiz zu benutzen würden jährlich zirka 1 Million LKWs über den Brenner fahren, da die Mautgebühren auf der Brennerautobahn und die Treibstoffpreise in Österreich günstiger seien. Als Folge werden dann problemlos ca. vier Stunden zusätzliche Fahrtzeit in Kauf genommen, Umwelt und Klima dadurch noch verstärkt belastet.

„Der Druck der italienischen Frächter und der Handelskammern ist für die in den Tälern lebende Bevölkerung inakzeptabel. Erstere fordern sogar noch eine Änderung des Verkehrsprotokolls der Alpenkonvention. Dabei sind die Ziele der Alpenkonvention der Schutz der Alpen und eine nachhaltige Entwicklung in diesem Gebiet. Der Dachverband wird diesbezüglich bei der EU intervenieren“, so Dissinger.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite