von su 20.05.2019 07:00 Uhr

Mair: „Ich bedauere den Rücktritt des Vizekanzlers HC Strache nicht“

Die Freiheitliche Abgeordnete Ulli Mair hat sich in einem Facebook-Beitrag zur Causa Strache geäußert. Sie zeigt sich angesichts der „peinlichen und äußerst bedenklichen Aussagen“ vom Rücktritt des Vizekanzlers erleichtert.

HC Strache, Ulli Mair (APA/Freiheitliche, Montage UT24)

Ulli Mair fasst unmissverständlich zusammen, was sie zu ihrer Haltung gegenüber HC Strache bewogen hat: „Schwerer Amtsmissbrauch, möglicher Verstoß gegen das Parteienförderungsgesetz, vielleicht Geldwäsche, wahrscheinlich Bildung einer kriminellen Organisation, gewollte Wählermanipulation durch eigens installierte Journalisten, schrittweises Verscherbeln Österreichs an Russische Oligarchen, Zurschaustellung, politisch käuflich zu sein usw.“, schreibt Mair.

Dafür gibt es keine Rechtfertigung

„Dafür gibt es keine Rechtfertigung, auch keine Entschuldigung und hat mit freiheitlicher Politik und freiheitlichen Grundwerten nichts zu tun“, so Mair.

Logisch, so Mair, Strache hat im Endeffekt über Tatsachen gesprochen, „die Rot und Schwarz wohl seit Jahrzehnten praktiziert haben“. Blau, so Mair, darf das aber niemals!

Wie ein notgeiler Teenager

„Ich gebe es ungeniert zu, dass ich mich als standfeste Rechte und überzeugte Freiheitliche einfach fremdschäme für so viel Dummheit, Präpotenz und Naivität“, resümiert Mair.

Meine Wut und mein Ärger, so Mair, sitzen tief. „Strache hat sich im Suff auf Ibiza wie ein notgeiler Teenager nicht nur selbst demontiert, sondern die gesamte freiheitliche Gesinnungsgemeinschaft mit ihren unzähligen fleißigen, unbescholtenen, ehrenamtlichen Funktionären mit in die Luft gesprengt und dabei gleichzeitig die Europäischen Partner (v.a. Orban und Salvini) diskreditiert, klagt Mair an.

Perfide Falle

„Hört bitte damit auf, die Schuldigen überall anders zu suchen, ja nicht an der eigenen Spitze“, fordert die Abgeordnete.

„Klar, die Methode der Falle, die äußerst professionell eingefädelt und angewandt wurde – auch mich würden sowohl Auftraggeber und Hintermänner dieser perfiden Falle interessieren – ist zweifelsohne ein Skandal, ja illegal und strafrechtlich zu verfolgen und trotzdem ist Strache der einzig Verantwortliche für das Drehbuch und den Inhalt dieses Abends auf Ibiza“, schreibt Mair.

Was reitet einen Menschen in dieser Position

Was reitet einen Menschen in einer solch hohen politischen Position, der es eigentlich viel besser wissen müsste, gerade so knapp vor der alles entscheidenden Nationalratswahl, sich über 7 Stunden mit einer bis dato völlig fremden Person, die angeblich auch nicht ernsthaft überprüft wurde, so dermaßen vertraulich zu unterhalten, fragt sich Mair.

Das ist Wahnsinn und spricht für sich, so Mair. „Ich bin überzeugt davon, dass selbst diejenigen, die die Villa verwanzt haben, erstaunt und baff über so viel Blödheit waren.“, meint Mair.

Warum sofort Pulver verschießen, wenn man die Bombe auch knapp vor der entscheidenden EU-Wahl zünden und damit maximalen Schaden anrichten kann“, findet Mair.

„Ich will mir selbst und meinen eigenen Überzeugungen treu bleiben und diese stehen in krassem Widerspruch zu den bisher bekannten Details und ich weiß, dass dies für die allermeisten Freiheitlichen ebenso gilt“, fasst Mair zusammen.

Damit aufhören, Opfer zu spielen

„Ich wünsche mir, dass meine Freiheitlichen Kameraden damit aufhören, Opfer zu spielen, endlich aufwachen, aus den eigenen Fehlern lernen. Organisiert euch auf einem ECHTEN Reformparteitag neu, mit allen Kräften und Köpfen des dritten Lagers, befreit euch von (Wiener) Seilschaften und irgendwelchen Bubis, startet neu aufgestellt voll durch. Österreich, Südtirol und Europa brauchen eine starke freiheitliche Partei und ich bedanke mich für alles, was für Südtirol getan wurde und wird. Keiner von uns will in einem politischen System leben, in dem ein Minister, egal ob Schwarz, Rot oder Blau entscheidet, wer öffentliche Bauaufträge bekommt (auch Südtirol hat seine Erfahrung mit krummen Geschichten bei öffentlichen Wettbewerben). Sollte das bis dato anders gewesen sein in der Republik Österreich, dann ist es erst recht Zeit für eine echt freiheitliche Bürgerrechtspartei! Ich danke auch HC Strache, dass er durch seinen raschen Rücktritt Verantwortung für sein Fehlverhalten übernommen hat und der Partei nicht länger im Weg steht“, so sie Freiheitliche Abgeordnete Ulli Mair

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