Widerstand gegen 5G
Unter dem Kürzel 5G versteht man weltweit die “fünfte Generation” der Mobilfunktechnologie: nach den weit fortgeschrittenen Plänen der Industrie soll diese zu den bereits bestehenden hinzukommen, wo sie vornehmlich zur Vernetzung der Dinge bestimmt ist. Dinge sind hier der Kühlschrank oder die Waschmaschine, aber auch das Auto so gemeint. Als Verkaufsargument wird oft nur die Möglichkeit eines schnelleren (funkbasierten) Internets angepriesen, aber die Schattenseite einer massiven Zunahme der Strahlenbelastung, einer noch feineren Überwachung aller Bürger, sowie einer äußerst negativen Klimabilanz bleibt gerne verschwiegen, so die Verbraucherzentrale.
Darüber waren sich laut VZS beim Kongress alle anwesenden Wissenschaftler sicher; unter diesen Prof. Olle Johansson vom rennomierten schwedischen Karolinska-Institut, sowie Frau Dr. Fiorella Belpoggi, die in Bologna für die Forschungsarbeit beim Institut Ramazzini verantwortlich zeichnet. Die dort mittlerweile abgeschlossenen Untersuchungen zu den Auswirkungen des 3G-Mobilfunks bei Ratten haben sehr eindeutige Ergebnisse geliefert: die exponierten Tiere haben vermehrt Krebsgeschwüren im Hirn- und Herzbereich (sog. Schwannome) entwickelt. Beim amerikanischen Schadstofflabor NTP wurden fast gleichzeitig ähnliche Befunde festgestellt.
Der Journalist Maurizio Martucci, der in kürzester Zeit im ganzen Land einen breiten Widerstand zu dieser Technologie zusammengetrommelt habe, zeichnete aufgrund der vorhandenen Information ein Szenario vom “elektromagnetischen Tsunami”, so die VZS. Was werden zahlreiche EHS-Patienten unternehmen, um sich vor dieser Flut in Sicherheit zu bringen? Davon gibt es allein in Südtirol schätzungsweise ca. 7.000 Personen, die in geringerer oder in ausgeprägter Form jedes Funksignal als Belastung ihrer Gesundheit hinnehmen müssen, so die Verbraucherzentrale.
Dr. Paolo Orio, Vorsitzender des EHS Vereins “Associazione Italiana Elettrosensibili”, schilderte die aktuelle Situation für diesen Personenkreis. Viele sind aufgrund der bereits heute allgegenwärtigen Strahlenbelastung nicht einmal in der Lage, ihr Haus zu verlassen, geschweige denn, ein öffentliches Transportmittel zu benutzen, oder gar eine Vorlesung an der Uni zu besuchen. Diejenigen, die unsere Beratungsstelle in Bozen aufsuchen, berichten von ihrer Schlafstätte im Keller, oder über die aufwendige, sündhaft teure Abschirmung ihrer Lebensräume. Der amerikanische Wissenschaftler Prof. Martin Pall schreibt sogar darüber, dass bei tatsächlichem Umsetzen der Industriepläne zu 5G das Überleben von Elektro-Hypersensiblen in Frage steht, so die VZS.
Unabhängige Wissenschaftler und die informierte Bevölkerung fordern deshalb ein sofortiges Stopp von 5G und eine unabhängige, wissenschaftliche Abschätzung aller Vor- und Nachteile dieser Technologie. Erst danach darf ggf. eine Umsetzung erfolgen. In Südtirol fordern Verbraucherzentrale und Bürgerwelle die Lokalpolitiker dazu auf, dieses Anliegen sofort aufzunehmen und im Interesse der Bevölkerung für einen unverzüglichen STOPP von 5G zu sorgen.