von ih 19.03.2019 15:44 Uhr

Bis zu 400.000 Menschen nach Zyklon obdachlos

Nach dem schweren tropischen Wirbelsturm “Idai” sind in Mosambik einer Schätzung des Roten Kreuzes zufolge bis zu 400.000 Menschen zeitweise obdachlos geworden. Die von dem Zyklon ausgelösten Ãœberschwemmungen setzten im Zentrum Mosambiks demnach ganze Landstriche unter Wasser und beschädigten zahllose Häuser. Es werden mindestens 1.000 Todesopfer befürchtet.

APA (AFP)

Helfer bemühten sich am Dienstag weiter, das ganze Ausmaß der Krise zu bewerten und mehr Unterstützung in das Katastrophengebiet zu bringen. Amnesty International forderte die internationale Gemeinschaft auf, mehr Mittel für die Zyklon-Opfer bereitzustellen. In der Provinz Sofala und der Hafenstadt Beira mit rund 500.000 Einwohnern gab es weiterhin keinen Strom, kein Kommunikationsnetz und keine reguläre Trinkwasserversorgung. Der Stromversorger EDM erklärte, es gebe keinen Kontakt zu den Teams an Ort und Stelle. “Deswegen können wir auch nicht vorhersehen, bis wann die Versorgung wiederhergestellt werden kann”, sagte Sprecher Moises Mabunda.

Das Rote Kreuz hatte zuvor gewarnt, dass rund 90 Prozent von Beira schwerbeschädigt oder zerstört seien. Die Hafenstadt ist wegen der Überschwemmungen nur noch aus der Luft zu erreichen. Ein Nothilfeteam von Ärzte ohne Grenzen sollte dort am Dienstag eintreffen, um medizinische Hilfe zu leisten und bei der Trinkwasserversorgung zu helfen. Die EU stellte 3,5 Millionen Euro Soforthilfe bereit.

Mosambiks Präsident Filipe Nyusi hatte am Montag gewarnt, infolge des Zyklons könnte es mindestens 1.000 Todesopfer geben. Offiziell gingen die Behörden zunächst weiter von 84 Toten aus. Auch Hilfskräfte gingen davon aus, dass die Zahl der Toten um vieles steigen wird. Allein im Krankenhaus der zweitgrößten Stadt Mosambiks, Beira, haben 160 Menschen den Durchzug des Zyklons “Idai” nicht überlebt, berichtete Fabrizio Graglia, Geschäftsführer der Hilfsorganisation “Esmabama”, am Dienstag via Mail an die Partnerorganisation “Licht für die Welt”, eine Fachorganisation für Menschen mit Behinderungen. Graglia war am Montag nach Südafrika ausgeflogen worden.

“Idai” zog, vom Meer kommend, in der Nacht auf Freitag mit Windgeschwindigkeiten bis zu 230 Stundenkilometer über Beira und die dazugehörige Provinz Sofala landeinwärts und traf auch Simbabwe und Malawi. “Seither gibt es keinen Strom, keine Kommunikation (nur Satellitentelefone, die aber mangels Stroms nicht aufgeladen werden können, Anm.), keine Treibstoffe, kein Essen, kein Trinkwasser mehr”, schrieb Graglia. Die Straßen seien überflutet, Beira auf dem Landweg nicht erreichbar. “Der Zyklon hat nur Tod und Zerstörung hinterlassen.”

APA

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